Kultur | Mauerfall

Die Mauer muss fallen!

Drei Jahrzehnte nach der Berliner Mauer wurde nun auch in Bozen eine Wand zu Fall gebracht- eine Hommage an den Künstler Kiddy Citny.
Bozner Mauerfall
Foto: Salto.bz

Der gebürtige Stuttgarter Kiddy Citny kam mit 18 Jahren nach Berlin, zu einer Zeit, zu der eine graue Mauer Deutschland in Westen und Osten spaltete. Eine Mauer, die Citny zu seinem Feind erklärte. Seine Waffen? Pinsel und Farbe.

Über mehrere Wochen hinweg riskierte er sein Leben, indem er Herzgesichter und gekrönte Figuren- Symbole für Liebe, Hoffnung und Menschenwürde- auf die DDR-Seite der Berliner Mauer malte. Heute, über 30 Jahre nach dem Mauerfall, sind seine Kunst und sein Name weltberühmt.

Auch nach Bozen haben es seine Ideen geschafft. Im Garten des Stadtmuseums wurde ein Teilstück der Mauer nachgebaut und im November 2019 vom revolutionären Künstler persönlich bemalt. In den Hauptrollen: Könige, Herzgesichter und eines seiner berühmtesten Bilder, „Die Welt im Arm“. Und ganz im Stile von 1989 wurde diese Mauer von zahlreichen Jugendlichen am Mittwochvormittag gemeinsam zerstört. Eine Hommage an den berühmten Graffiti-Pionier, aber auch eine Erinnerung, dass eine fallende Mauer die Grenzen des Horizonts immer ein wenig weiter macht.