Politik | Seilbahn

Brixen schlägt neues Kapitel auf

Der Gemeinderat hat der Streichung der Seilbahntrasse von der Stadt auf die Plose zugestimmt. Nun soll ein “neuer, konstruktiver Dialog” folgen, so Bürgermeister Brunner.

Am Donnerstag Abend hat der Brixner Gemeinderat einen Beschluss gefasst, mit dem, wie es die Grüne Bürgerliste formuliert “ein unsägliches Kapitel Brixner Politik geschlossen werden konnte”. Die Brixner Gemeinderäte haben mehrheitlich Ja zur Streichung der Seilbahntrasse von Brixen auf die Plose aus dem Bauleitplan der Gemeinde ausgesprochen. Wie berichtet war die Trasse aufgrund eines Versehens ohne Zutun der Gemeindeverwaltung im vergangenen Herbst aus dem Bauleitplan gestrichen und in den Landesfachplan der Skilisfte und Aufstiegsanlagen übertragen worden. Nach Aufdeckung des Missverständnisses durch das Bürgerkomitee proALTvor und die Grüne Bürgerliste konnte das reguläre Verfahren zur Streichung der Trasse aus dem Brixner Bauleitplan wieder aufgenommen werden. Dieser administrative-technische Schritt war nach dem negativen Ausgang der Volksabstimmung im September 2014 nötig geworden.

“Die Streichung der Trasse aus dem Bauleitplan ist notwendig, da wir das Ergebnis der Volksabstimmung ernst nehmen und eine ehrliche und unbelastete Auseinandersetzung zum Thema ermöglichen wollen”, hatte der neu gewählte Bürgermeister Peter Brunner vergangenen Herbst gesagt. Man müsse alles auf Null setzen, um eine breite Akzeptanz für das Entscheidungsverfahren zu ermöglichen. Das ist nun geschehen: 21 Räte stimmten am gestrigen 12. Mai für die Austragung der Seilbahntrasse, bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme. Ist damit der “Startschuss für ein neues Kapitel in der Brixner Politik?” gegeben worden, fragt man sich bei der Grünen Bürgerliste, wo man “mit äußerster Sorgfalt und wachem Auge die weiteren Schritte” der neuen Stadtregierung verfolgen will.

Bürgermeister Brunner, der nun “die Voraussetzungen für einen neuen und konstruktiven Dialog über die Verbindung Stadt-Berg” gegeben sieht, hatte im salto.bz-Interview angekündigt, auf eine professionelle Mediation zu setzen. “Im Spätsommer oder Herbst” soll dann eine Entscheidung fallen. Zunächst wolle man aber – so wie im Regierungsprogramm verankert – alle Anstrengungen auf die Sicherung des Winterbetriebs richten, erinnert Brunner. Unter anderem durch die Realisierung des Speicherbeckens und die Errichtung eines neuen Hotels. Ausständig bleibt indes noch die Austragung der Seilbahntrasse aus dem Fachplan der Skilifte und Aufstiegsanlagen. Doch das dürfte nur mehr eine reine Formalität sein. Denn bei der gestrigen Gemeinderatssitzung hat sich Peter Brunner auch dafür ausgesprochen.