Gesellschaft | Gastbeitrag

Vergebliche Hassesmüh‘

Haselsteiners Anwalt unterstellt, dass bei den Spenden für die Prozesskosten in der Causa Erl Steuern hinterzogen werden. Gleichzeitig erfolgt eine anonyme Anzeige.
Markus Wilhelm
Foto: dietiewag.org
Das bisher so erfolgreiche „Crowdfunding für die Prozesskosten in der Causa Erl“ macht meine Gegner, voran den Anwalt von Gustav Kuhn und Hans Peter Haselsteiner, halb wahnsinnig. Weil damit ihr Kalkül, mich ökonomisch fertigzumachen, nicht aufgeht. Man hat es ja ganz darauf angelegt, der Kritik an den unterirdischen Zuständen bei den Festspielen nicht mit Argumenten entgegenzutreten, sondern mit Klagen, das heißt mit Prozesskosten ohne Ende, mit Entschädigungsforderungen und mutwillig extrem hoch angesetzten Streitwerten – in Summe weit jenseits der 600.000 Euro-Marke.
Und jetzt haut das alles nicht hin! Der hört einfach nicht auf! Der ist einfach nicht zum Schweigen zu bringen! Nicht mittels Klagen (achtzehn Stück bisher in dieser Causa) und nicht über die finanzielle Schiene. Das lässt Krüger, den gegnerischen Rechtsanwalt, regelmäßig ausflippen. Es hat zuletzt kaum Verhandlungen gegeben und kaum Schriftsätze von ihm, in denen er - Freud, schau oba! - nicht von sich aus mein Solidaritätskonto ins Spiel gebracht und damit seine sehr simple, zum Scheitern verurteilte Prozessstrategie verraten hätte. 
 
 
In einer Verhandlung Ende 2018 ist das Haferl, oder soll man sagen: das Krügerl?, dann übergegangen, da ist dann das, was er nicht sagen wollte, aus ihm herausgeplatzt. Er kam wieder, und wieder, ohne dass es Thema gewesen wäre oder von jemand anderem angesprochen worden wäre, auf meinen Unterstützungsfonds zu sprechen und phantasierte dann vor sich hin, ob der Herr Wilhelm die Spenden wohl „versteuere“, diese „Einnahmen“ wohl melde, und dass es ja interessant sein könnte, da einmal beim Finanzamt nachzufragen. Wenn man mit seinem Juristen-Latein am Ende ist, fällt einem eben (nur noch) so etwas ein.
Ob der Herr Wilhelm die Spenden wohl „versteuere“, diese „Einnahmen“ wohl melde, und dass es ja interessant sein könnte, da einmal beim Finanzamt nachzufragen.
Wie’s der Teufel haben will, muss Krügers herausgerutschter geheimster Wunsch jemanden im Verhandlungssaal dazu inspiriert haben, genau diese für ihn so „interessante“ Nachfrage an das Finanzamt zu richten, das heißt, als Anzeige gegen mich dort einzubringen, als anonyme Anzeige, versteht sich. Als - etwas kleiner wär’s offenbar nicht gegangen - „Anzeige wegen gewerbsmäßiger Steuer- und Abgabenhinterziehung sowie Sozialbetrug“.
 
 
 
 
Keine Frage, dass diese Anzeige von einem Profi formuliert wurde, einem Profi im Anzeigen und Profi in unbändigbarem Hass gegen mich und meine Arbeit. 
Hass macht freilich blind. Die Spenden sind, da täuscht sich der Anzeiger oder aber versucht, die Finanzstrafbehörde bewusst zu täuschen, alles andere als „Betriebseinnahmen“. Das Crowdfunding dient, wie es auch unmissverständlich auf der Seite www.unterstuetze-mw.org heißt, der Prozesskostenfinanzierung in der Causa Erl und nur der Prozesskostenfinanzierung in der Causa Erl. 
Das für mich zuständige Finanzamt Landeck-Reutte hat daher natürlich auch „keine Ermittlungstätigkeit“ eingeleitet, wie auf Nachfrage dieser Tage zu erfahren war. 
Damit ist auch der Versuch, meine Unterstützerinnen und Unterstützer zusammen mit mir ins kriminelle Eck zu stellen und damit, wenn möglich, von weiterer Unterstützung abzuschrecken, glorios gescheitert. Michael Krüger, dem furiosen Anwalt von Kuhn und Haselsteiner, sei Dank, hier – wenn auch indirekt und möglicherweise unfreiwillig – für klare Verhältnisse gesorgt zu haben. 
Von komplett vergeblicher Hassesmüh‘ kann also dann doch nicht die Rede sein.