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Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Die Freudpromenade am Ritten

Zu Ehren von Sigmund Freud, dem Vater der Psychoanalyse, der vor über 100 Jahren auf dem Ritten urlaubte.

Der Ritten, das Hochplateau im Herzen von Südtirol, ist als Wanderziel zwar kein Geheimtipp, wenn so viele Menschen von dieser Landschaft begeistert sind, muss etwas dran sein, ein Grund mehr, an heißen Sommertagen der Hitze im Tal zu entfliehen und einen gemütlichen Wald- und Wiesenspaziergang zu unternehmen. Bereits vor über hundert Jahren wurde eine Zahnrad- und auf der Höhe eine Schienenbahn gebaut, welche die Landeshauptstadt Bozen mit Oberbozen und Klobenstein verband und den Fremdenverkehr einläutete. Während die Zahnradbahn längst durch eine moderne Kabinenumlaufbahn ersetzt wurde-, zuckelt in der Höhe das Bähnlein zur Freude der Wanderer und Urlauber immer noch durch Wiesen und Wälder. 

 

 

Die Freudpromenade

 

Zu Ehren von Sigmund Freud, dem Vater der Psychoanalyse, der vor über 100 Jahren auf dem Ritten urlaubte, dann seine Silberhochzeit hier feierte und von diesem Feriendomizil schwärmte, wurde der Verbindungsweg zwischen Oberbozen und Klobenstein „Freudpromenade“ benannt. Der gut ausgebaute Wanderweg ist zum größten Teil fein gekiest, weist nur ganz geringe Steigungen auf und ist das ganze Jahr über begehbar. Er ist auch für Kinderwagen gut befahrbar. Es geht durch Wiesen und kleine Waldstücke, an historischen und modernen Ferienvillen, an Bauernhöfen, einer Kirche und mehreren Ausflugsrestaurants vorbei. Immer wieder eröffnen sich überraschende Ausblicke zu den Dolomiten mit Latemar, Rosengarten und Schlern im Vordergrund. Überall stehen Bänke, unter Bäumen, im Wald, an Aussichtsstellen, am Wiesenrand, manche sind mit Zitaten aus Freuds Schriften und alten Fotos versehen. 

 

 

Zum Wegverlauf

 

Wir beginnen unsere Wanderung –besser sollten wir von einem Spaziergang sprechen- in Oberbozen (1191 m). Wer mit der Seilbahn von Bozen ankommt, überquert den neu gestalteten Platz und geht auf dem Gehsteig der Dorfstraße eben ostwärts, den Schildern „Klobenstein, Nr. 35“ folgend. Nach 10 Minuten, bei einem Bahnübergang, verlassen wir die Autostraße und folgen jetzt den Schilden „Freudpromenade“. Wir erreichen die Häuser von Lichtenstern mit dem gleichnamigen Einkehrstation. Die Wanderung, ein Themenweg, der auch Nicht-Psychoanalytikern Spaß macht, endet bei den ersten Häusern des Dorfes Klobenstein, vom Kreisverkehr an folgen wir auf den Dorfstraßen den Schildern „Bahnhof“. Wer ins Dorfzentrum von Klobenstein möchte, ist von dort in wenigen Minuten am Dorfplatz. Für die Rückfahrt nach Oberbozen steht alle 30 Minuten eine der elektrischen Bahngarnituren bereit. 

Länge 5,5 km, Gehzeit 1 h 30’, Höhenmeter im Aufstieg 62, im Abstieg 100

 

Kasten

 

Sigmund Freud (1856 - 1939, Hampstead, UK) war Neurologe und gilt unbestritten als der Begründer der Psychoanalyse. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Er wurde in Freiberg in Mähren, damals Österreich, heute Příbor in Tschechien, geboren, hat in Wien studiert und gearbeitet, wegen seiner jüdischen Abstammung ging er 1938 nach London-Hampstead, wo er 1939 starb.

 

Einkehr

 

Hotel Lichtenstern

Hotel Restaurant, Cafè, Eisdiele. Zimmer und Suiten, Familie Hohenegger – Platter, Tel. 0471 345147, www.lichtenstern.it, Dienstag Ruhetag. Vom Frühling bis zum 7. Dezember geöffnet. Nach dem letzten Umbau wird auch eine ganzjährige Öffnung in Erwägung gezogen.

Anfahrt am besten mit der Seilbahn im 4-Minutentakt ab Bozen nach Oberbozen.
Rückfahrt mit der Schmalspurbahn im 30 Minutentakt, immer 10 oder 40 Minuten nach der vollen Stunde.