Umwelt | Mobilität

Von Bologna nach München

Vier italienische Aktivisten radeln in sechs Tagen durch drei Länder. Die Mitglieder des Vereins „Salvaiciclisti Bologna“ wollen zeigen: Reisen geht auch anders.
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Foto: Salvaiciclisti Bologna
Vier Aktivisten radeln von Bologna nach München, um zu beweisen, dass keine Entfernung zu groß ist, um sie mit dem Fahrrad zurückzulegen. Sie sind Mitglied des Vereins „Salvaiciclisti Bologna“, zwei davon auch Gemeinderäte der Stadt. Die symbolische Reise wird von der Stadt Bologna gesponsert und liegt zwischen zwei bedeutenden, historischen Kulturhauptstädten, die an den Straßen- und Eisenbahnkreuzungen zwischen Nord- und Südeuropa liegen. Während der Fahrradtour gibt es Treffen mit lokalen Verbänden und Institutionen, die im Bereich der nachhaltigen Mobilität tätig sind, um eine breitere Bevölkerungsschicht einzubeziehen.
 

Langsamer reisen

 
„Mit dieser Reise fördern wir eine dritte, langsamere, aber bewusstere Art der Verbindung, nämlich das Radfahren. Zwischen den beiden Städten gibt es bereits Fernradwege, die meist ausgeschildert und von der Hauptstraße getrennt sind. Wir werden zunächst der EuroVelo 7 von Bologna ins Etschtal folgen und dann die Strecke München-Venedig weiterfahren“, schreiben die Aktivisten auf der Facebook-Seite des Vereins.
 
 
Die EuroVelo 7 soll nach ihrer Fertigstellung das Nordkap mit Malta verbinden. Italien würde damit mit dem Fahrrad von Norden nach Süden durchquerbar, noch ist die Route in Malta, Italien und Schweden nicht vollständig ausgebaut. „Eine strategische Verbindung für Italien, die, wenn sie gut umgesetzt wird, große Chancen für den Tourismus bieten kann“, so Salvaiciclisti Bologna. Neben dem bereits fertiggestellten Abschnitt von Bologna bis zur Grenze zur Lombardei, der vor einem Jahr eingeweiht wurde, hat die Stadt Bologna die Weiterführung von Bologna in die Toskana auf einer von der stark befahrenen Porrettana-Staatsstraße getrennten Strecke finanziert.
 

Die Route

 
Die Aktivisten sind sechs Tage unterwegs und bewältigen dabei rund 600 Kilometer durch drei Länder mit dem Fahrrad. Sie passieren die Landschaften der Poebene, den Gardasee, das Etschtal, den Brenner, das Inntal, den Achensee und den Tegernsee und fahren dann über den Perlacher Forst nach München. Die Ankunft der Radfahrer ist für 14. Juni bei der Wittelsbacherbrücke in München geplant, gestartet sind sie am 9. Juni in Bologna.
 
 
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Gianguido Piani Mo., 13.06.2022 - 18:55

Vom Startpunkt in Bologna bis zu Osteria Nuova, etwa 15 km entfernt, wo die Strecke zur Lombardei anfängt, gibt es keinen Radweg. Vom Ende der Radstrecke in Mirandola bis Mantua gibt es wiederum keinen Radweg, die Landesstrassen haben jedoch wenig Verkehr. Mantua-Peschiera ist in Ordnung, von Peschiera bis Rivoli Veronese kann man den Radweg vergessen, da gibt es nur Landes- und Staatsstraßen mit hohem Verkehrsaufkommen. Rivoli-Brixen ist ein sehr guter Radweg, genau wie er sein soll. Ab Freienfels bis zum Brenner ist die Strecke auch in Ordnung.
Die A22 Autobahn wurde in den 1970er als durchgängige Strecke gebaut, mit einem vielmals billiger Radweg gibt es 50 Jahre später noch Probleme. Ein durchgängiger Radweg Brenner-Bologna-Florenz-Rom würde viele nordeuropäische Touristen locken und sich wahrscheinlich sehr schnell zahlen, gebaut wird sie trotzdem nicht.

Mo., 13.06.2022 - 18:55 Permalink