Chronik | Ausland

Badespaß an der Straßenkreuzung

Auf einer Verbindungsstraße am Wiener Gürtel gibt es im August einen Pop-Up-Pool.
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Foto: Sophia Gummerer
Das Thermometer zeigt 32 Grad an, Wien stöhnt unter der Hitze, wer kann, sucht Abkühlung am Meer, in den Bergen oder an der Donau.
Für Erfrischung einerseits und erhitze Gemüter andererseits sorgt das Projekt „Gürtelfrische West“.
 

Gürtelfrische West

 

An einer der Hauptverkehrsadern Wiens, am Neubaugürtel, gibt es im August einen 33m2 großen Pop-Up-Pool samt Liegewiese und Grünflächen mit Palmen. Das Rahmenprogramm sorgt für kulturelle Erfrischung: Künstler bieten Workshops an, Konzerte und Veranstaltungen finden statt, ein alter Bus fungiert als Hotel. Wie alle Pop-Up-Projekte, besteht die Freizeitoase nur für eine gewisse Zeit, in dem Fall drei Wochen, und verschwindet dann wieder.

 

Kritik an der Freizeitoase

 

Das ist keine Aktion gegen Autofahrer, sondern eine Aktion für Menschen“, sagte Gerhard Zatlokal (SPÖ), bei der Präsentation der umgestalteten Fläche. Eine rot-grüne Koalition aus den Bezirken Neubau und Rudolfsheim-Fünfhaus haben dafür satte 150.000€ zusammengelegt. Im Vorfeld stieß das Projekt auf Kritik: Zu kostspielig, mögliches Verkehrschaos durch die Sperrung der Kreuzung. 

 

Gute Stimmung

 
Ein ungewöhnliches Badeerlebnis: Gefühlt steigt man mitten auf der Straße in einen Pool, während vor einem die Autos den Ring entlang rasen. Die Besucher des Pools scheint das wenig zu kümmern. Gut gelaunt warten die Gäste in der Besucherschlange, um in den kurzen Genuss einer bitter notwendigen Abkühlung zu kommen. Auf Grund der Covid-19-Bestimmungen dürfen immer nur sechs Personen gleichzeitig in das Schwimmbad. Der Badespaß ist kostenlos, ein Bademeister überwacht das Treiben im Wasser. 
"Gürtelfrische West" ist ein gutes Beispiel dafür, wie öffentlicher Raum in Städten genutzt und aufgewertet werden kann.