Gesellschaft | Street Food

Knödel "to roll"

Ein kreativer Mix aus Expertisen hat in Bozen zu einer neuen Art von Take-Away-Essen geführt.
Ein Gericht vom "Domplo"
Foto: Domplo

Seit Mai prägt die Fassade eines neuen Geschäfts das Gesicht der Mailandstraße in Bozen. Ein kleiner Laden mit Street Food Flair ist in die alte Location des „Fleischdesigners“ eingezogen. Mit „domplo“ hat somit der erste Knödelladen Bozens eröffnet. Auf den wenigen Quadtrametern staut sich erstaunlich viel Innovation.

 

Während seiner Ideensuche, wie er die Vermietung eines Ihm liebgewonnen und noch zur Verfügung stehenden Raumes vermeiden könnte, traf der Metzger Thomas Mittermaier („Fleischdesigner“ und einer der Besitzer) zufälligerweise auf den Maschinenschlosser und Designer Karl Emilio Pircher („Walking Chair design Studio“).
Dieser bedurfte zwar eigentlich nur Mittermaiers metzgerischer Expertise, aber im Austausch kamen die beiden Deutschnofner zu neuen Ideen für die Verwendung des Raums in der Mailandstraße. Die persönlichen Expertisen wurden vereint und eine Vision war ins Leben gerufen: Es dauerte nicht lange, und der erste Dampfgarer für Knödel war entworfen und produziert. Er ist transportierbar und ermöglicht es, Knödel sanft zu garen und stets servierbereit zu halten.

Inspiriert von der Idee, etwas Kleines, aber Feines mit nachhaltigen Street-Food-Elementen zu gründen, kam das Projekt richtig ins Rollen. Es wurde an einen Namen gefeilt. Die Mission dabei lautete, einen einprägsamen und kurzen Namen zu finden, der auch in allen Sprachen ausgesprochen werden kann: Das Resultat: „domplo“. Der Name wurde wegen der phonetischen Ähnlichkeit mit dem englischen Wort „dumpling“ und der Nonchalance, mit der er von der Zunge „rollt“ – gepaart mit der visuellen Ähnlichkeit des Logos zu den Knödel, durch all die rundlichen Elemente – gewählt.


Der Name wurde wortgeschützt, die Gerätschaft patentiert und das Projekt weiter ausgearbeitet. Der ganze Raum wurde neugestaltet, wobei die Innenausstattung interessante Features aufweist: Die selbstgebauten Möbel sind nämlich „klappbar“ und auf Räder montiert, weshalb sie mobil verwenden werden können. Diese große Flexibilität ermöglicht es, bei Bedarf auch einen Cateringservice anzubieten.

Von ihrem Gericht sind die beiden Eggentaler vollends überzeugt: Die Nachhaltigkeit dieses Südtiroler Urprodukts wird oft außer Acht gelassen, und so will man es nun neu etablieren: „Der Knödel ist bei uns klassischerweise Beilage, wir erheben ihn zum Hauptgericht“, so Pircher. Man kann sich ein Menü verschiedener Knödelvariationen zusammenmischen und Beilagen dazu aussuchen. Angeboten werden die Knödel zum Verzehr vor Ort oder zum Mitnehmen – hergestellt werden sie in Mittermairs Metzgerei.

 

In der Einfachheit des Ladens als „one man show-Arbeitsmodell“ sehen Mittermaier und Pircher ein Franchise-Modell, das sich gut auch anderswo etabliere lässt, sind Mittermair und Pircher überzeugt. Kontakte werden bereits geknüpft, und so könnte es nicht allzu lange dauern, bis man die ersten „domplo“-Filialen auch in Österreich, Deutschland, Süditalien oder wer weiß wo sonst besuchen kann.