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Firmen-KiTas sind von gestern

Als drittes Südtiroler Unternehmen ist das Servicecenter SinfoTel mit dem Audit „berufundfamilie“ ausgezeichnet worden. Gründergedanke: Familienfreundlichkeit.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: ©Sinfotel

Rutschbahnen, Tischkicker, flexible Arbeitszeiten rund um die Uhr - in aller Regel fallen zuerst die Namen von Google, Facebook und allgemein von Start-ups, wenn es um das Arbeitsklima im Unternehmen geht. Dabei lohnt sich der Blick über den Tellerrand hinaus gar nicht, wenn es um gute Beispiele für Personalpolitik und das Klima am Arbeitsplatz geht. Denn drei Südtiroler Unternehmen gehen mit bestem Beispiel voran. Die Schweizer Firmengruppe Hoppe AG mit einer Niederlassung in Lana sowie die Südtiroler Genossenschaften Bergmilch Mila Südtirol und SinfoTel sind für ihre Familienfreundlichkeit ausgezeichnet. Alle drei Unternehmen tragen das ranghöchste Zertifikat Audit „berufundfamilie“.

 

Ausgezeichnete Familienfreundlichkeit

 

„Wir möchten den Zertifizierungsprozess nicht missen, da wir immer wieder angehalten sind, unsere Personalpolitik zu reflektieren und Familienfreundlichkeit im Unternehmen zu leben“, sagt Brigitte Brunner, Präsidentin des Servicecenters SinfoTel. SinfoTel bietet qualitative Telefonservices für andere Unternehmen auf Deutsch, Englisch, Italienisch und in Südtiroler Mundart an. Zu den Kunden des Servicecenters namhafte Unternehmen aus dem In- und Ausland.

In einem mehrstufigen Verfahren entwickeln Unternehmen gemeinsam mit Auditorinnen und Auditoren Maßnahmen, um Beruf und Familie bestmöglich zu vereinen.

 

Wirtschaftlich rentabel durch Vereinbarkeit von Familie und Beruf

 

Bei SinfoTel gibt es zum Beispiel einen Urlaubskalender, in dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kindern im Schulalter vorrangig eintragen können. Außerdem können die Angestellten nach Absprache auch spontan Schichten tauschen, wenn zum Beispiel eine ärztliche Visite ansteht. 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nach dem Konzept der Lebensphase-Teilzeit eingestellt. „Ich habe selbst mit 25 Wochenstunden angefangen und arbeite erst Vollzeit, seitdem meine Kinder groß genug sind“, erzählt Brigitte Brunner. Zu dem Konzept gehört auch, dass Angestellte kurz vor der Pension schrittweise ihre Wochenstunden reduzieren können.

Die höchste Audit-Auszeichnung hat SinfoTel nun für die horizontale Teilzeit und für das Gesundheitsmanagement im Unternehmen erhalten. Dazu gehört eine gesunde Jause und eine Broschüre mit Anleitungen für Rückentraining und Entspannungsübungen. „Bisher gab es keinen Fall, in dem wir geplante Maßnahmen nicht umgesetzt haben. In der Regel können wir die Wünsche unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen“, sagt Brigitte Brunner.

Das kann durchaus zeit- und kostenintensiv sein. Im kommenden Jahr soll die Terrasse schön gestaltet werden. Die Arbeitsräume bei SinfoTel sind bereits mit Akustwänden, Licht- und Beschattungsmessungen optimiert worden. Aber der Aufwand zahlt sich aus, sagt Brigitte Brunner: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr flexibel, weil sie wissen, dass sich das Unternehmen für sie einsetzt. Und für unsere Wirtschaftlichkeit ist es besser, wenn jemand 25 Stunden pro Woche voll einsatzfähig und konzentriert ist, anstatt 40 Stunden mit dem halben Kopf bei den Angehörigen.“

Die Familienfreundlichkeit liegt dem genossenschaftlichen Servicecenter sozusagen in den Genen. Vor 16 Jahren Jahren wurde SinfoTel von mehreren Frauen gegründet, „um Arbeitsplätze in der Peripherie zu schaffen und einen familienfreundlichen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu ermöglichen.“ Von insgesamt zweiundzwanzig Beschäftigten sind 18 Frauen und 17 Eltern.

Es scheint, als könnten sich die Silicon Valley-Riesen noch einiges bei den Südtiroler Genossenschaften abgucken.