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„Für unser Dorf“

Im Wettstreit um die Aufstiegsanlage nach Monte Pana zieht Wolkenstein den Kürzeren. Jetzt will eine Gruppe von Hoteliers aus St. Christina die Standseilbahn bauen.
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Foto: Sunpana
Im Fall der geplanten Aufstiegsanlage nach Monte Pana in Gröden ist das Konkurrenzprojekt des Unternehmens Alpenpana nun endgültig vom Tisch. Auch wenn das Gutachten des Umweltbeirates und der Beschluss der Landesregierung zur Standseilbahn von St. Christina ins Naherholungsgebiet Monte Pana noch ausständig sind, stehen die Chancen für das Bauprojekt alles andere als schlecht.
Denn die Kabinenumlaufbahn von Ruacia nach Monte Pana wurde vom Umweltbeirat des Landes bereits im Juni negativ beurteilt und von der Landesregierung Mitte Oktober abgelehnt. Auch den Rekurs beim Staatsrat in Rom gegen den Beschluss der Gemeinde St. Christina zum Bau der Standseilbahn im gemeindeeigenen Gebiet hat Alpenpana Anfang Dezember verloren.
 
 

Die Vorgeschichte

 
Ruacia gehört zum Gemeindegebiet von Wolkenstein, wo sich die Aufstiegsanlage zum Skigebiet Gröden und zum Skikarussel Dolomiti Superski befindet. Beide Gemeinden hatten vor knapp einem Jahr unterschiedliche Bauprojekte mit anders gelegenen Talstationen für die Aufstiegsanlage nach Monte Pana genehmigt. Nun zieht Wolkenstein den Kürzeren, da Bergstation und große Teile der Umlaufbahn auf dem Gemeindegebiet von St. Christina liegen.
Laut dem Beschluss der Landesregierung zur Ablehnung des Projekts von Alpenpana entspricht dieses nicht dem öffentlichen Interesse der Gemeinde St. Christina. Die Zustimmung für die Verfügbarkeit der Gemeindegründe sowie die Zustimmung für eine Sperrung der Pana Straße, wie im Projekt angeführt, wurden von St. Christina nicht erteilt. Das Projekt würde laut dem Regierungsbeschluss darüber hinaus die Verkehrssituation und die Erreichbarkeit verschlechtern.
 
 
Die Talstation der Aufstiegsanlage soll nun in der Sportzone Iman in St. Christina errichtet werden. „Dieser Standort ist zentral und ist für die Aufwertung des Dorfzentrums lebenswichtig“, steht weiter im Beschluss. Damit übernimmt die Landesregierung die Argumentationslinie der Gemeinde St. Christina. Außerdem würde das Landschaftsbild durch die neue Liftverbindung gestört. Insbesondere wären im Bereich der Bergstation aufgrund der erhöhten Seilführung zahlreiche Stützen erforderlich und die Trassenführung würde mehrmals Bach und Straße queren. „Das Projekt verstößt in mehreren Punkten gegen den Masterplan ‚Vision Gherdëina‘“, schließt die Landesregierung.
 

Die nächsten Schritte

 
Der Bürgermeister von St. Christina, Christoph Senoner (SVP), begrüßt die letzten Entwicklungen in Sachen Aufstiegsanlage nach Monte Pana. Die geplante Standseilbahn soll eine Streckenlänge von 980 Metern betragen, die vier Kabinen des Zugwagons mit Platz für 140 Personen haben innerhalb von 2,7 Minuten das Fahrtziel erreicht. Das Unternehmen Sunpana hat hierfür beim Amt für Umweltprüfungen den Antrag für das Bauvorhaben eingereicht. Das Gutachten des Umweltbeirates und der Beschluss der Landesregierung stehen aber noch aus.
 
 
Sunpana wirbt bereits auf seiner Webseite an prominenter Stelle für das Infrastrukturprojekt: Mit der Standseilbahn brauche es rund 50 Prozent weniger Energie als bei einer Umlaufbahn, außerdem sei die Bahn auch bei geringer Auslastung rentabel: „Die Standseilbahn kann auch bei niedriger Auslastung fahren, da die Betriebskosten geringer sind. Wir möchten eine Bahn, welche von Ende Mai bis Mitte Oktober in Betrieb ist.“
Hinter Sunpana steht ein Zusammenschluss von Unternehmern aus St.Christina. „Wir haben uns zusammengetan, um ein Gemeinschaftsprojekt für unser Dorf umzusetzen“, erklärt Hotelier Hannes Senoner vom Hotel Touring und Präsident des Verwaltungsrates von Sunpana.
Die Baukosten der Liftanlage sollen rund 20 Mio. Euro betragen. Nach der Genehmigung vonseiten des Landes werde sobald wie möglich mit dem Ausführungsplan begonnen, die Bauzeit werde dann rund eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. „Uns fehlt eine bessere Anbindung nach Monte Pana. Momentan gibt es nur den in die Jahre gekommenen Zweier-Sessellift, welcher an keine Busverbindung angeschlossen ist.“