Gesellschaft | Rückzug

Sanitätsbetrieb verliert Zeppa

Nach nur wenigen Monaten kündigt Andrea Zeppa seinen Abgang als Verwaltungsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes an: “Diese Rolle ist nicht die meine.”
Andrea Zeppa
Foto: Sabes

Paukenschlag in der Sanität: Andrea Zeppa verlässt den Südtiroler Sanitätsbetrieb. Hals über Kopf – so zumindest hat es den Anschein. Noch am Samstag dementierte Zeppa die Nachricht seines Abgangs als Verwaltungsdirektor. “Ich möchte wissen, wer diese Unwahrheiten verbreitet”, so Zeppa zum Alto Adige. Am Montag aber verdichteten sich die Hinweise, dass der 48-Jährige seinen Posten verlassen wird. Nach nur etwas mehr als vier Monaten.

 

Antritt im September

Im April 2018 wird bekannt: Andrea Zeppa wird der Nachfolger von Marco Cappello als Verwaltungsdirektor des Sanitätsbetriebs – angekündigt als “profunder Kenner von Verwaltungs- und Managementprozessen”. Bis zu seinem Wechsel war Zeppa als Generaldirektor der Stadtgemeinde Bozen tätig. Zuvor hatte er rund sieben Jahre lang das Landesressort “Innovation, Informatik, Arbeit, Genossenschaften und Finanzen” geleitet. Zuletzt Seite an Seite von Arno Kompatscher, der das Ressort 2015 in “Ressort für Wirtschaft, Innovation und Europa” umbenannte.

Am 4. September 2018 tritt Zeppa seine neue Stelle als Sabes-Verwaltungsdirektor, nominiert vom Ex-Generaldirektor Thomas Schael, an. Er sollte die betriebsinterne Verwaltungsreform durchführen – und zunächst bis 3. September 2021 im Amt bleiben. Am Montag Nachmittag dann die offizielle Mitteilung aus dem Sanitätsbetrieb: “Andrea Zeppa verlässt auf eigenen Wunsch den Südtiroler Gesundheitsversorger”.

 

“Nicht meine Rolle”

Offiziell begründet Zeppa seinen Abgang, den er noch am Samstag dementiert hatte, damit, dass er in den letzten Monaten zum Schluss gekommen sei, die Rolle des Verwaltungsdirektors “aufgrund der Spezifizität des Gesundheitssektors nicht die meine ist”.

“Es war für mich keine einfache Entscheidung”, wird Zeppa in der Aussendung des Sanitätsbetriebs zitiert. “Verwaltungsdirektor eines so großen Unternehmens zu sein, wie es der Südtiroler Sanitätsbetrieb ist, ist bekanntermaßen eine große Herausforderung. Ich habe mich in diesen Monaten stark eingebracht und eingearbeitet; die Tätigkeit ist sehr interessant, letztlich habe ich aber nun die Entscheidung getroffen, dass diese Rolle aufgrund der Spezifizität des Gesundheitssektors nicht die meine ist.”

Zugleich bedanke er sich bei Kollegen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit: “Dieser Schritt fällt mir schwer, weil ich vor allem auch eine große menschliche Bereicherung im Südtiroler Sanitätsbetrieb erfahren habe.”

In den nächsten Tagen will Zeppa gemeinsam mit Generaldirektor Florian Zerzer die weiteren Schritte und Zeiten vereinbaren. “Ich bedauere die Entscheidung von Andrea Zeppa sehr, weil ich ihn nicht nur als professionellen Verwaltungsdirektor vermissen werde, sondern auch als guten Freund”, lässt Zerzer ausrichten.