Politik | Streit in der Svp

Nichts passiert?

Die Wogen zwischen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Philipp Achammer scheinen vorerst geglättet: Kompatschers Aussagen seien ein Bekenntnis zum Wesen der Svp.
Kompatscher, Achammer
Foto: Fabian Leiter/Zukunvt

"Non faccio la foglia di fico di nessuno, non presento l’Svp come partito di raccolta se non lo siamo più. Credo che l’80% dell’Svp la pensi come me, c’è qualche problema in più nei vertici, ma sono ottimista", dies die Worte von Landeshauptmann Arno Kompatscher in einem Interview auf dem Onlineportal Alto Adige Innovazione, das am 4. März veröffentlicht wurde.

Die Neue Südtiroler Tageszeitung übernahm daraufhin einige übersetzte Ausschnitte aus dem Interview, in denen Kompatschers Worte kurz auf "Ich mache nicht das Feigenblatt der SVP: Wir sind eine Sammel- und keine Lobbypartei" heruntergekürzt wurden. Die Wogen in der Svp schlugen hoch: Svp-Obmann Philipp Achammer erklärte öffentlich, dass die Polemik keinen Sinn mache und schob die Inhalte auf eine eigenwillige Übersetzung und Aussagen, welche aus dem Zusammenhang gerissen worden seien. Dabei entsprachen weite Teile der in der Tageszeitung veröffentlichten Ausschnitte dem Original. Kompatscher bestätigte daraufhin die im Interview getätigten Aussagen gegenüber Rai Südtirol und goss so weiter Öl aufs Feuer.

 

Bekenntnis zum Proporz, zur Autonomie und zum Wesen der Südtiroler Volkspartei als Sammelpartei.

 

Nun haben Achammer und Kompatscher eine gemeinsame Stellungnahme erlassen, in der Kompatschers Aussagen als ein "Bekenntnis zum Proporz, zur Autonomie und zum Wesen der Südtiroler Volkspartei als Sammelpartei" ausgelegt werden:

„Die Südtiroler Volkspartei ist - wie im Parteistatut festgelegt - einem ständigen Ausgleich der Interessen verpflichtet. Diesen Ausgleich zu erreichen ist eine tägliche Herausforderung. In diesem Sinne waren die im Interview getätigten Aussagen in keiner Weise eine Kritik an legitimer Interessenvertretung oder an der Parteiführung, im Gegenteil: Es sollte vielmehr ein Bekenntnis zum Proporz, zur Autonomie und zum Wesen der Südtiroler Volkspartei als Sammelpartei, mit der entsprechend herausfordernden Aufgabe alle Interessen ausgewogen zu vertreten, bilden. Wer das Original-Interview gelesen hat, wird dies auch so bestätigen können. Die weitere Berichterstattung und das, was einige Medien daraus gemacht haben, indem einige Passagen aus dem Kontext gerissen wurden, werden somit klargestellt. Darüber hinaus eint uns das Ziel, diesen Ausgleich der verschiedenen Interessen ganz im Sinne der Sammelpartei und unter Wahrung des eigenen Verantwortungsbereiches zu sichern.“

 

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Stereo Typ Mo., 14.03.2022 - 14:23

" ... Darüber hinaus eint uns das Ziel, diesen Ausgleich der verschiedenen Interessen ganz im Sinne der Sammelpartei und unter Wahrung des eigenen Verantwortungsbereiches zu sichern.“"
Hm, klingt wie eine komplizierte Gebrauchsanweisung. Da wurde sehr mit den Worten gerungen.

Mo., 14.03.2022 - 14:23 Permalink
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alfred frei Mo., 14.03.2022 - 14:25

Das "Bekenntnis zum Proporz, zur Autonomie und zum Wesen der Südtiroler Volkspartei als Sammelpartei" kann passen, bei der "herausfordernden Aufgabe alle Interessen ausgewogen zu vertreten", liegt der Hund begraben. Die unterschiedliche Interessenvertretung mit einem Verhaltenskodex verdecken ist wie einem zahnlosen Hund einen Maulkorb verpassen. Oder ?

Mo., 14.03.2022 - 14:25 Permalink
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Martin Ancient Di., 15.03.2022 - 17:39

Taktisch einwandfrei vom LH. Die Worte des Interviews werden das Profil des LHs stärken und länger bleiben , die komplizierte Stellungnahme eher weniger lang. Ich denke, der Obmann hat hier verloren.

Di., 15.03.2022 - 17:39 Permalink