Gesellschaft | Mensch & Tier

Ein ambivalentes Verhältnis

An der unibz findet im laufenden akademischen Jahr eine Vorlesungsreihe zum Thema Tierwohl statt. Hier ein Überblick über die Veranstaltungen.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Tierwohl
Foto: BRING

Professor Matthias Gauly ist Experte für Nutztierwissenschaft und Dozent an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik an der Freien Universität Bozen. Gemeinsam mit Professor Martin M. Lintner von der Theologisch-Philosophischen Hochschule Brixen hat er für das laufende akademische Jahr die Ringvorlesung „Mensch und Tier – ein ambivalentes Verhältnis“ organisiert. Die Veranstaltungsreihe beinhaltet insgesamt sechs Vorlesungen, von denen drei bereits stattgefunden haben und in denen aktuelle Fragen zum Thema Tierwohl beleuchtet werden sollen.

Die nächste Vorlesung findet am Dienstag, 19. April 2022 von 18:00 bis 19:30 Uhr statt. Roland Morat, Direktor der Koncoop Südtirol, wird erörtern, welchen Beitrag der Handel und die Vorarbeiter zum Tierwohl leisten können. Ein interessantes Thema, wie auch Prof. Gauly findet:

„Die Ringvorlesung ‚Mensch und Tier – ein ambivalentes Verhältnis‘ will unser aller Verhältnis zu Tieren, vor allem Nutztieren, aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und dabei helfen, die Diskussion um alle damit verbundenen relevanten Fragen zu erläutern. So z.B. warum wir heute Nutztiere so halten, wie wir sie halten. Eine der Gründe für die Intensivierung der Landwirtschaft wird in der angeblich geringen Zahlungsbereitschaft der Verbraucher/Innen für nachhaltig, tiergerecht erzeugte Produkte gesehen. Andere sehen dagegen den Handel in der Pflicht. Aber ist dieser wirklich alleine verantwortlich für das „Billigangebot“? Kann er dazu beitragen Produkte, die nach besseren Standards erzeugt wurden, am Markt zu platzieren und faire Preise zu erzielen? Über genau diese Herausforderung werden wir am kommenden Dienstag mit Roland Morat sprechen. Es ist Direktor des Koncoop und kennt damit die verschiedenen Seiten der Medaille! Ein Thema, das uns alle angeht!“

 

Die Ringvorlesung „Mensch und Tier – ein ambivalentes Verhältnis“ geht noch bis Mitte Mai. Am 10. Mai werden Elisabeth Tauber und Almut Schneider die Berglandwirtschaft aus historischer und anthropologischer Perspektive beleuchten. Und am 13. Mai ist die Senatorin Julia Unterberger zu Gast. Sie wird gemeinsam mit Rechtsanwalt Rudi Benedikter über die Entwicklung der Tierschutzgesetzgebung diskutieren.

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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Sa., 16.04.2022 - 07:17

Die Einschränkung des Tierwohls begann mit der Einführung der Tränkebecken. Die Tiere konnten sich selber zwar jederzeit mit Trinkwasser bedienen. Sie kamen aber nicht mehr 3 mal täglich von der Kette und konnten nicht mehr so gut auf ihren Gesundheitszustand (Lahmheit), sowie Brünstigkeit beurteilt werden.
Der weitere Fluch sind die Steigerungen zu Höchstleistungen, die nur mit der Zwangsernährung durch den Futtermischwagen erfüttert werden können. Das Selektieren von minderwertigen Futter, Erde, Sand und Steine, aber auch Fremdkörper, wird den Tieren erschwert.
Mit den Laufställen, Melkrobotern und der Computer gesteuerten Überwachung, werden die Bauern in eine Ahängigkeit (Hamsterrad) getrieben, die nicht selten auch noch durch schlecht funktionierende Vermarktungseinrichtungen (Sennerei - Fleischverarbeitung) beeinträchtigt wird.

Sa., 16.04.2022 - 07:17 Permalink