Kultur | Video del venerdì

„Die Chance, eine Message zu verbreiten“

Die Meraner Melodic/Post-Hardcore-Band Dead Like Juliet präsentieren sich mit neuer Single und bald erscheinendem ersten Album.
DEAD LIKE JULIET
Foto: Dead Like Juliet
DEAD LIKE JULIET - Those Rivers (Official Music Video)

 

Salto.bz hat sich mit Keyboarder Magge über das neue Album und die bevorstehende Tour unterhalten. Zur Sprache kam auch die Möglichkeit, die sie als Band haben eine konkrete Message zu verbreiten und die Musik als Sprachrohr verwenden zu können.

Dead Like Juliet, das sind die 6 Musiker Ale (Alexander Thurner, Gesang), Maddin (Martin Mayr, Gitarre/Gesang), Tom (Thomas Neulichedl, Gitarre), Michi (Michael Arquin, Bass), Magge (Markus Innerhofer, Keyboard/Gesang) und Maxi (Maximilian Erler, Drums).

 

„Als Band hat man die Chance, mit seiner Kunst eine Message zu verbreiten, man kann für die eigenen Werte einstehen und die Musik als Sprachrohr verwenden.“

salto.bz: Ihr habt gerade Eure neue Single "Those Rivers" veröffentlicht, die ehrlichgesagt schon mal einiges für das kommende Album verspricht. Bei Euch laufen die Veröffentlichungen ziemlich genau im 2-Jahres-Rhythmus: 2014 habt ihr Eure erste EP "Against the Crown" veröffentlicht, 2016 die zweite EP "Tempest" und jetzt seid ihr mit Eurem ersten regulären Album am Start: "Stranger Shores" wird im April erscheinen. Erzählt uns doch kurz wie die Aufnahmen gelaufen sind und auf was wir uns freuen dürfen?

Magge (Dead Like Juliet): Tatsächlich standen wir Anfang des letzten Jahres vor einigen großen Entscheidungen. Dabei ging es auch unter Anderem darum, ob wir einen Plattenvertrag unterschreiben sollten und ob wir für die Aufnahmen von „Stranger Shores“ wieder in das Studio nach Wien gehen, in dem wir unsere ersten zwei EP’s produziert haben. Letztendlich haben wir uns dafür entschieden die Arbeiten am neuen Album komplett selbst in die Hand zu nehmen. Im August haben wir dann in der brütenden Hitze in einem kleinen Dachraum zuhause bei unserem Gitarristen Martin mit den Drumrecordings angefangen. Der Aufnahmeprozess hat sich schlussendlich den ganzen Herbst und Winter bis in den Jänner hinein durchgezogen. Dies war eine sehr anstrengende Zeit für uns, da wir quasi in unserer gesamten Freizeit am Recording gesessen sind und vor allem Familie und Freunde zurückstecken mussten. Wir sind aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ihr könnt euch auf jeden Fall auf ein paar mehr genreuntypische Elemente, wie unsere Hammond-Orgeln und die Rap–lastigen Vocals freuen. Ansonsten sind wir uns im Großen und Ganzen treu geblieben. Die neue Platte wird wieder heavy, aber auch sehr melodisch und groovig.

 

Im April geht's wieder auf Tour, die Euch neben Italien und Österreich auch nach Deutschland und Holland führen wird. Seid ihr schon voller Vorfreude darauf?

Auf die Tour freuen wir uns natürlich gewaltig. Wir haben in den letzten Monaten nur ein paar einzelne Shows gespielt und waren sonst eigentlich dauernd im dunklen Studio am Aufnehmen. Im April dann mit komplett neuem Live-Set und dem neuen Album im Gepäck auf Tour zu gehen, ist natürlich mit großer Vorfreude verbunden. Das Fernweh ist mittlerweile sehr groß!
Und auf ein paar Festivals werdet ihr uns im Sommer dann auch finden.

 

In Eurer Bandgeschichte seid ihr auf Tour ja schon sehr weit herumgekommen und habt in Europa fast schon so ziemlich jedes Land bespielt; unter anderem eine ausgedehnte Tour durch Russland (From Russia with Metal). Fehlt eigentlich nur mehr der Sprung über den "großen Teich"...

Hahaha. Ja das wäre was! Aber ernsthaft: Wir haben uns in den letzten Jahren eine coole Fanbase quer durch Europa aufgebaut. Jetzt mit dem neuen Album im Gepäck wollen wir vor allem bei den Leuten spielen, die uns seit Jahren unterstützen und die es uns überhaupt möglich gemacht haben zu touren. Außerdem ist unser Michi in Amerika noch gar nicht volljährig und wir wären für den ganzen Blödsinn verantwortlich den er so verzapft…

 

 

„Wir brauchen junge Leute, die das Rassendenken hinter sich lassen und denen es egal ist, wie ein Mensch aussieht, welcher Religion er angehört, ob er weiblich oder männlich ist oder wie viel Geld ihm zur Verfügung steht.“

Ihr setzt Euch deutlich gegen Rassismus, Faschismus und jegliche Art von Diskriminierung ein. Was möchtet ihr Euren Hörern und Fans mit Eurer Musik mit auf den Weg geben?

Als Band hat man die Chance, mit seiner Kunst eine Message zu verbreiten, man kann für die eigenen Werte einstehen und die Musik als Sprachrohr verwenden. Diskriminierung ist bei uns in Südtirol, in Italien, in Europa, weltweit an der Tagesordnung und man hat den Eindruck, dass sich die Situation zur Zeit politisch immer weiter verschärft. Es braucht Menschen, die dagegen halten. Wir brauchen junge Leute, die das Rassendenken hinter sich lassen und denen es egal ist, wie ein Mensch aussieht, welcher Religion er angehört, ob er weiblich oder männlich ist oder wie viel Geld ihm zur Verfügung steht. Wir versuchen zumindest dem ein oder anderen Konzertbesucher zu vermitteln, dass er oder sie mit ihrer Einstellung nicht alleine ist und dass es sich lohnt, für Gerechtigkeit und Humanität zu kämpfen. Außerdem liegt uns die „Kopf-hoch-Message“ sehr am Herzen. Egal wie Kacke es gerade läuft, man darf sich nicht hängen lassen. Auch wenn es die Tageszeitungen anders sehen, es gibt auf dieser Welt unbeschreiblich gute Momente zu erleben.

 

 

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