Umwelt | SCHNEEFALL

Klimabedingter Rückgang des Schneefalls

In Südtirol und dem Trentino ist die Menge an Neuschnee in den vergangenen vierzig Jahren stark zurückgegangen. Verantwortlich: die Klimaerwärmung.
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Foto: Pixabay

Das Forschungszentrum Eurac Research und die Universität Trient haben in einer Zusammenarbeit die Schneefalldaten für Südtirol und das Trentino betrachtet und ausgewertet. Mit Hilfe der von der autonomen Provinz und dem Verein Meteo Trentino Alto Adige zur Verfügung gestellten Informationen wurde dabei ein bedeutender Rückgang des Schneefalls zwischen 1980 und 2020 festgestellt.

 

Beunruhigung von Seiten der Expert:innen

 

Während der Rückgang auch in den Provinzhauptstädten deutlich zu erkennen ist, beunruhigt die Expert:innen aber vor allem jener in anderen Ortschaften. In Trient wurde eine Abnahme des jährlich gefallenen Schnees zwischen April und Oktober von 46 Prozent festgestellt, in Bozen sogar 75 Prozent. Als problematisch schätzen die Wissenschaftler:innen den Rückgang in Gebieten, wie Innichen, Andalo oder Rabbi ein, wo das Minus zwischen 21 und 29 Prozent liegt. Diese Veränderungen seien, laut Eurac Research, aufgrund der ohnehin höheren durchschnittlichen Neuschneesumme weniger deutlich erkennbar. Sie bringen aber gravierende Konsequenzen für den Grundwasserspiegel, die Verfügbarkeit von Wasser und darauf angewiesene Umweltprozesse mit sich. Der Hydrologe Giacomo Bertoldi unterstreicht: „Der Schnee hat eine immens wichtige Funktion, indem er Gletscher und Böden bedeckt und damit vor Verdunstung schützt. Wenn er im Frühjahr langsam schmilzt, hilft er, die Wasserreserven allmählich aufzufüllen. Ohne Schnee ist die Gefahr einer Dürre größer.“

 

Klimawandel bringt Temperaturanstieg

 

 

Die Expert:innen schreiben diese Daten den aus dem Klimawandel resultierenden allgemein ansteigenden Temperaturen zu. Laut den Messungen des Forschungsteams zeigt sich ein Temperaturanstieg von durchschnittlich 1,54 Grad an den ausgewählten Messstationen. Bei höheren Temperaturen bleibt der Niederschlag meist in flüssiger Form, da es nicht kalt genug für Schneefall ist. Die Gesamtbilanz zeigt nämlich sogar einen Anstieg an Niederschlagsmengen. Niederschläge haben, so die Forscher:innen, zwar zugenommen, jedoch in Form von Regen. In Höhen um die 2000 Meter und den damit einhergehenden niedrigen Temperaturen, habe demzufolge der Schneefall sogar teilweise zugenommen.