Gesellschaft | Zebra

Der Kalender 2019

Auch heuer bieten die Verkäufer der Straßenzeitung um die Weihnachtszeit wieder den zebra.Lesekalender an. Am Donnerstag wurde der Kalender in Brixen vorgestellt.
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Foto: Anna Mayr
Der zebra.Lesekalender steht diesmal im Zeichen gut eingespielter Teams am Arbeitsplatz.  Anlässlich des Tages der Toleranz stellte die „oew-Organisation für Eine solidarische Welt“ den Kalender am Donnerstag in einer Tapezier-Werkstatt in Brixen vor.
Das neue Jahr steht bevor und auch 2019 sollen vielfältige Begegnungen, Respekt und Toleranz im Zentrum des Sozialprojekts zebra. stehen“, sagen die Kalendermacher. Anna Mayr, Lisa Frei und Georg Hofer haben für den Kalender verschiedene Menschen getroffen, sie getrennt interviewt und fotografiert. In den Geschichten geht es um Kollegialität, Teamgeist, Verlässlichkeit und den Spaß an der Arbeit. 
Vorgstellt wird Federica, die eigentlich Architektin ist und durch ihren Kollegen zum Schnitzen kam. Oder Karl und Massimo, die sich zu 100 Prozent auf ihre Kollegen verlassen müssen. Abdel, dem als Landesbeamter die interkulturelle Jugendarbeit am Herzen liegt. SowieTumaini, den der Glaube und der Tod mit seiner Kollegin verbinden. Aber auch Erica, die mit ihrer Kollegin vom südlichsten Zipfel in die nördlichste Stadt Italiens zog, um die Menschen dort „happy“ zu machen.
Die oew stellte den Kalender gemeinsam mit Verkäufer Tintin Gardoso in der Tapezier-Werkstatt der Firma Fischnaller in Brixen vor - dem Arbeitsplatz zweier Models des Kalenders: Veronika Frei und Ali Nurusi sind Raumausstatter, gemeinsam sind sie auch regelmäßig auf Montage unterwegs. „Wenn wir beide auf Baustellen vorfahren und damit beginnen, Löcher in die Wand zu bohren und Gardinen zu montieren, ernten wir manchmal skeptische Blicke – aber wir nehmen es mit Humor“, sagte Ali Nurusi bei der Präsentation. 
 
Lisa Frei, Redaktionsleiterin der Straßenzeitung sprach einen weiteren Aspekt an: "Arbeit spielt eine große Rolle in unser aller Leben. Sie stiftet Identität und lässt uns im besten Fall über uns hinauswachsen.“ Wie essenziell Arbeit ist, erkenne man einmal mehr im Austausch mit arbeitslosen Menschen. Der Kalender wolle daher auch den Südtiroler Unternehmen ans Herz legen, vielfältigen Menschen eine Chance zu geben und auch in jenen Potenziale zu erkennen, die neu in unserer Gesellschaft Fuß fassen müssen.
Das Sozialprojekt zebra.bietet Menschen, die kaum oder nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle Tätigkeit, eine kleine Verdienstmöglichkeit. Längerfristig ersetzt der Straßenverkauf jedoch keine feste Anstellung. Mit dem Verkauf des Kalenders überbrücken die VerkäuferInnen die Verkaufspause über Weihnachten- Der Kalender ist zweisprachig und kann als Tischkalender sowie als Wandkalender verwendet werden.
Die mehr als 60 Verkäufer und Verkäuferinnen der Straßenzeitung bringen ihn ab sofort auf die Straße und zu den Menschen. Der Kalender kostet 5 Euro: 2,50 Euro bleiben den Verkäufern, 2,50 Euro fließen in die Produktion.