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Für Querdenker und Filmemacher

Bereits zum 15. Mal findet sie statt: die ESoDoc – European Social Documentary – Akademie.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: EsoDoc

Profis im Bereich Film und Media können sich noch bis zum 20. Januar 2017 für den Workshop bewerben.

In einem Zeitalter, wo alles immer schneller, größer, besser sein muss, ist es auch im Filmbereich zunehmend schwieriger mithalten zu können. Viel hat sich getan: Filmemacher werden immer öfters mit Begriffen wie Crossmedia und neue Medien konfrontiert. Dabei geht es nicht nur darum neue Filme zu produzieren, sondern auch eine Verbindung mit dem Publikum herzustellen. Genau hier will ESoDoc 2017 ansetzen. Der Kurs wurde 2004 von der Bozner Akademie für Dokumentarfilm und Genossenschaft ZeLIG ins Leben gerufen und wird vom Programm EU Creative Europe unterstützt. Querdenker und Medienschaffende, die die Wirkung und Reichweite ihrer Dokumentarfilme und Projekte vergrößern wollen, erlangen im Workshop neue Fähigkeiten. Dazu gehört nicht nur Geschichten nach den Regeln des Storytellings zu erzählen, sondern auch Plattformen zu vernetzen und Teams neu auf- sowie zusammenzustellen. Ebenso beinhaltet der Workshop das Entwickeln von neuen Strategien um sowohl Filme als auch Projekte zu finanzieren und zu verbreiten.

„Schwerpunkt des Kurses, wird unter anderem die Verwendung von Medien – insbesondere des Dokumentarfilms und der neuen Medien – als Instrument zur Schaffung von Kampagnen zur Sensibilisierung wichtiger gesellschaftlicher Themen, wie Menschenrechte oder Umweltschutz.“, verrät Thomas Righetti, Koordinator des Workshops und Teammitglied der Genossenschaft ZeLIG.

Der Kurs wird in drei Sessions abgehalten, die für gewöhnlich an verschiedenen Orten in Europa stattfinden. Dieses Jahr wird die erste Session beim „Bildungshaus Schloss Goldrain“ in Goldrain (Südtirol) stattfinden, die zweite in Tromso (Norwegen) in Zusammenarbeit mit dem Nordnorsk Filmcenter, während die dritte und letzte Session in Vilnius (Litauen) stattfinden wird, in Zusammenarbeit mit dem Festival für Menschenrechte „Inconvenient Film Festival“. Ergänzt werden die Sessions zwischen den Terminen, durch ein zusätzliches Onlineprogramm. Die TeilnehmerInnen arbeiten in den Sessions an ihren Dokumentarfilm-Projekten, die gegen Ende des Kurses innerhalb einer öffentlichen Pitch-Präsentation einer Kommission aus Experten vorgestellt werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Redakteure großer europäischen Sender, Direktoren internationaler Festivals, Experten aus dem Non-Government-Organisation-Bereich und des neuen Marktes der Crossmedia-Erzeugnisse, wie Righetti erklärt.

„Als Organisator muss man immer tausend Aspekte berücksichtigen, damit der Workshop erfolgreich wird. Das umfasst große Aufgaben, wie die Kommunikation mit anderen Institutionen oder die Logistik der Sessions, aber auch kleinere Aufgaben, ohne die der Workshop nicht erfolgreich sein würde.“, unterstreicht Righetti.

Aber die harte Arbeit lohnt sich: bei der jüngsten Edition des International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA), einer der wichtigsten Dokumentationsfilm-Festivals auf der Welt, waren drei Filme im Wettbewerb, die bei ESoDoc entwickelt wurden. Zwei davon haben wichtige Preise gewonnen: der Film „Nowhere to Hide“ vom kurdisch/norwegischen Regisseur Zaradasht Ahmed, für den besten Dokumentarfilm und der Film „La Chana“ von Regisseurin Lucija Stojevic, die den Publikumspreis erhielt.

„Für uns war das eine große Bestätigung“, freut sich Righetti. Auch in Zukunft, will sich EsoDoc, sowie auch ZeLIG, immer weiter entwickeln und bilden. Denn: „Um im Ausbildungssektor wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es essentiell für uns zu verstehen, welchen Trends der Markt als nächstes folgen wird und welche die Themenbereiche sein werden, wo die Bildung lückenhaft ist.“, erläutert Righetti. „Das gilt auch für ESoDoc: der Workshop muss sich ständig weiterentwickeln“.