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Fotografische Rückschlüsse

Am 18. Jänner enden die beiden Fotoausstellungen im Bozner "fotoforum". Ein Abschied inkl. Ankündigung.
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Foto: Claudia Corrent

Noch bis 18. Jänner ist die Ausstellung Heimat 2 im fotoforum zu sehen. Sie zeigt Fotografien mit Südtiroler Landschaftsmotiven – vor allem aus dem Vinschgau. Eingefangen hat sie die 1934 in Meran geborene Künstlerin und Fotografin Marilú Eustachio, die ihren Lebensmittelpunkt in jungen Jahren nach Rom verlegte, wo sie heute noch lebt.

Ihre Jugend verbrachte sie gerne im Vinschgau. Diese frühen Erinnerungen hat sie behalten und mit ihrem „eingefrorenen Blick“ fotografierte sie das archaische Tal. Die Fotografin aus Rom bezeichnet Südtirol als ihre 2. Heimat – daher auch der Titel der Ausstellung.

Meine ersten sensoriell-kognitiven Erfahrungen sind für mich an Südtirol gebunden: harmonisches Plätschern von Bächlein, das ungestüme Rauschen der Wildbäche, Winde in Bäumen, Regen auf Schindeldächern, Düngergeruch in den Gärten, Geruch eben gemähten Grases, des Harzes und des Holzes
[Marilú Eustachio]

Eustachio malerische Art der Fotografie hat wohl damit zu tun, dass sie sich in jungen Jahren ausführlich mit Malerei beschäftigte. Ihr minimalistisch und moderner Zugang verfolgte sie dann auch in der Fotografie. Ihre Motive: Gebäude, Panoramen oder Pflanzen.

Zeitgleich zur Ausstellung von Marilú Eustachio endet die Schau mit einigen Fotoarbeiten, die im Zuge der Veranstaltung ANALOGICA den Weg in die Ausstelungsräume fanden. Es sind Fotos aus Neapel von Manuela Naddeo zum Projekt Riverrun. Die Fotos erscheinen im ersten Moment friedvoll und idyllisch, doch die Geschichte dahinter ist viel komplexer, da das Wasser des ins Meer mündenden Flusses und der Strand verseucht sind.

Die fotografischen Zugänge beider Ausstellungen unterscheiden sich stark, beide Bilderfolgen sind aber auf ihre Weise einzigartig und eindrucksvoll.