Politik | Nachhaltigkeit

Oberrauch unterstützt Foppa

Der Landtag versenkte letzte Woche den Antrag der Grünen für mehr Fahrrad-Mobilität. Heiner Oberrauch vom Unternehmerverband hingegen signalisiert Interesse.
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Foto: grüne
Einen Abstellplatz, von dem das Rad nicht verschwindet, Duschen, Fahrradzubehör, Benefits für radelnde Mitarbeiter:innen diese und viele andere Möglichkeiten gibt es, um das Radeln zum Arbeitsplatz zu unterstützen und zu fördern. Die Grüne Fraktion hatte am vergangenen Mittwoch (11.01.2023) im Landtag darauf aufmerksam gemacht und es hatte dazu eine lange und artikulierte Debatte gegeben. Die Mehrheit lehnte den Antrag jedoch in Teilabstimmungen zu den Prämissen und den einzelnen Punkten ab.
 
 
Stattdessen erhalten die Grünen beim Thema Fahrrad nun Rückenwind von der Spitze des Unternehmerverbandes: Die Grüne Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa traf sich im Anschluss an den versenkten Beschlussantrag Nr. 650/22 „Fahrradfreundliche Betriebe“ mit dem Präsidenten des Unternehmerverbandes Heiner Oberrauch und dem Direktor Josef Negri im Salewa Headquarter. Oberrauch zeigte sich dem Ansinnen gegenüber sehr offen und verwies auf die Anstrengungen der eigenen Firmengruppe Oberalp, zu der auch Salewa gehört. Unter anderem werden in Bozen Süd firmeneigene Räder zur Verfügung gestellt, es gibt Reparatursets und Duschen und eine eigene Radwaschanlage. Zahlreiche andere heimische Unternehmen haben für ihre Mitarbeiter:innen ähnliche Angebote geschnürt, um nachhaltige Mobilität zwischen Haus und Arbeitsplatz zu fördern.
 

Zusammenarbeit angestrebt

 
„Auch das gehört zu nachhaltigen Betriebskonzepten“, so Heiner Oberrauch im Gespräch. „Fahrradfreundlichkeit ist mit ein Grund, warum gerade junge Mitarbeiter:innen eine Stelle wählen oder nicht.“ Abgeordnete Foppa erinnert außerdem daran, wie wichtig es ist, für Pendler:innen eine kombinierte Nutzung mit den Öffis vorzusehen: „Neben den voll durchtrainierten gibt es auch Pendler:innen, die gerne einen Teil der Strecke mit dem Rad zurücklegen möchten, aber vielleicht den Rest des Weges oder die Rückfahrt am Abend mit Bus oder Zug. Auch für sie braucht es günstige Angebote. Derzeit kostet die Radmitnahme mit dem Zug teure 3,50 Euro.“ Gemeinsam könnten Unternehmerverband und Politik für Anreize sorgen, dass die Nutzung des Rades, um zur Arbeit zu gelangen, attraktiver wird, so das Fazit des Treffens.
 
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Ceterum Censeo Di., 17.01.2023 - 19:28

Antwort auf von Elisabeth Garber

Mehr Radmobilität / bessere Zustände wären ein Nutzen für alle. Die Politik erkennt das nicht, der mir nicht sympatische Oberrauch erkennt es. Gut so.
Schaut doch nordische Städte an. Wo mehr Leute mit dem Rad unterwegs sind und weniger Zeit im Auto verlieren, ist die Stimmung eine bessere. Das Negativbeispiel sind die italienischen Städte. Denen wollen wir doch nicht nacheifern.

Di., 17.01.2023 - 19:28 Permalink
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Klemens Riegler Di., 17.01.2023 - 23:07

Super Soch! das sind echt tolle und erfreuliche Nachrichten. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Was unterschlagen wird: Im Grünen-Antrag im Landtag fehlte ein sehr wichtiger Aspekt der hier in der ersten Zeile steht: "Einen Abstellplatz, von dem das Rad nicht verschwindet" ... Schwieriges Thema allemal, aber schon ein Zeichen in diese Richtung würde gut tun.

Di., 17.01.2023 - 23:07 Permalink