Gesellschaft | Asteroid

Auch am Himmel unvergessen

Ein Asteroid trägt nun den Namen des Sarner KZ-Überlebenden Franz Thaler, der mit seinen Memoiren zur Auseinandersetzung mit der NS-Zeit beigetragen hat.
Franz Thaler
Foto: LPA

Ja, nun wird Franz Thaler wirklich für immer unvergessen bleiben. Seit wenigen Tagen trägt ein Asteroid den Namen des am 29. Oktober 2015 verstorbenen KZ-Überlebenden aus dem Sarntal. Eine ganz besondere Würdigung, die Thaler und seinem Wirken zuteil geworden ist.

Doch wie kam es dazu? Es war vor zwei Jahren als das Planetarium Südtirol am Wettbewerb “Name ExoWorld” der Internationalen Astronomischen Union (IAU) teilnahm. Bei diesem Wettbewerb ging es darum, neue, treffende Namen für Planeten zu erfinden, die um weit entfernte Sterne kreisen. Der Vorschlag des Planetariums Südtirol wurde in einer Online-Abstimmung mit den meisten Stimmen zum Sieger erkoren. Als Preis durfte das Planetarium Südtirol einen Kleinkörper in unserem Sonnensystem taufen.
Seit 12. Februar 2017 trägt somit nun ein Asteroid, der bis dato als “(6212) 1993 MS1” bekannt war den Namen “Franzthaler”. Aus der Begründung geht hervor, dass Franz Thaler sich für das friedliche Zusammenleben der drei Sprachgruppen einsetzte und dass sein Buches “Unvergessen” zur Auseinandersetzung mit der NS-Zeit beitrug.

Die Umlaufbahn des Asteroiden befindet sich zwischen Mars und Jupiter; für einen Umlauf um unsere Sonne benötigt er knapp vier Jahre. Aktuell befindet sich “Franzthaler” aus Sicht der Erde nahe der Sonne, sodass er erst wieder im Sommer am Nachthimmel zu sehen sein wird. Allerdings nur mithilfe größerer Teleskope.
Auch wenn man den Asteroiden nicht mit bloßem Auge sehen kann: Es steht außer Frage steht, dass Franz Thaler beim nächsten Blick zu den Sternen für immer unvergessen bleiben wird.

Der exakte Wortlaut, wie er im MINOR PLANET CIRCULAR der Division F der Internationalen Astronomischen Union zu finden ist () lautet:

(6212) Franzthaler = 1993 MS1 Discovered 1993 June 23 by M. Nassir at Palomar. Franz Thaler (1925–2015) was an author from South Tyrol, Italy and a survivor of Dachau and Hersbruck. Thaler’s memoir, Unvergessen (Unforgotten), initiated the process of coming to terms with what happened during the Nazi era. He was a firm believer in the peaceful coexistence of the three ethnic groups living in South Tyrol.

 

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Johann Samonig Fr., 17.02.2017 - 12:03

Der Franz Thaler wird auch von den Linken als Helden respektiert! Danke und Bravo! Warum aber werden unsere Helden, die gegen Faschismus angetreten sind und in ital. Gefängnissen zu Tode gefoltert wurden, als Terroristen und nicht selten sogar als Nazis verteufelt? Einige Jahre später hat die RAF in Deutschland gemordet und gemordet. Die Linke hat gejubelt ... und hat IHREN Freiheitshelden namens Che Guevara, durch die Straßen getragen ... jenen Che, der mehrere Menschen mit eigenen Hand ermordet hat- und einen Atomkrieg gegen die USA befürwortet hat.

Fr., 17.02.2017 - 12:03 Permalink
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Johann Samonig Fr., 17.02.2017 - 18:23

Lieber Heinz Walder! Jetzt frage ich Sie mal ganz höflich: War das ihr voller Ernst, Fritz Molden und Gerd Bacher als Terroristen zu bezeichnen?
Fritz Molden: https://kurier.at/wirtschaft/atmedia/fritz-molden-er-war-mutig-fuer-oes…
Gerd Bacher: http://wien.orf.at/news/stories/2720626
NEIN, das können Sie nicht gemeint haben! Ganz bestimmt nicht. Das schaffen nicht einmal die Genoss_innen vom links-linken Wiener Falter. SIE aber schon? Blickt man aber durch die Augen der italo-Faschisten (alt oder neu), dann haben allerdings SIE, Herr Heinz Walder, Recht! Auch Ihnen alles Gute, und ein schönes Wochenende!

Fr., 17.02.2017 - 18:23 Permalink
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Johann Samonig Fr., 17.02.2017 - 20:12

Zitat Heinz Walder: ►Es geht mir hier aber nicht darum diese beiden Herren anzuprangern....◄ Nein sicher nicht, Herr Walder! Sie bezeichnen die beiden ehrenwerten Herren nur als Terroristen! Ja gets denn noch? Beide Herren, Bacher wie Molden, bekamen nach den Anschlägen, die höchsten Auszeichnungen die die Republik Österreich zu vergeben hat. In der Regel sind davon Terroristen ausgeschlossen - zumindest in Österreich! In Italien bin ich mir da nicht so sicher ...

Fr., 17.02.2017 - 20:12 Permalink