Gesellschaft | Gastbeitrag

Zweifelsohne Avantgarde

Ein Signal für den notwendigen Aufschwung des Sozialen in Südtirol: Wie der Grüne Hans Heiss den neuen Sitz der Sozialgenossenschaft EOS in Bozen-Rentsch würdigte.
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Foto: G.News

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Ehrengäste, werte Herr Präsident Nicolussi-Leck, verehrte Frau Geschäftsführerin Dr. Pizzinini, lieber Dr. Seitz,

haben Sie besten Dank für die Möglichkeit, einige Grußworte an Sie zu richten. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass bei derartigen Anlässen Vertreter der Opposition mit einem Geleitwort zu Ehren kommen und wir wissen dies zu schätzen. Es entspricht aber auch dem Geist der EOS-Gruppe, die für Minderheiten und Randgruppen ein sensibles Auge und ein warmes Herz hat.

Der Tag der Offenen Tür am neuen EOS-Sitz in Rentsch ist zweifellos ein Augenblick des Erfolgs und der Freude. Nicht nur für EOS allein, sondern für den notwendigen Aufschwung des Sozialen in Südtirol insgesamt. EOS ist im Bereich des Dritten Sektors, der Sozialgenossenschaften, die mit Dynamik, Weitblick, Expertise und vor allem Herz agieren, zweifellos Avantgarde. Der Eos-Konzern, wie Sie ihn selbst bezeichnen, ist eine Speerspitze, die mit Mut und Entschiedenheit zu Pionierleistungen durchdringt.

Der Weg ist lang von den ursprünglichen Hauptzielen der Führung von Einrichtungen wie der Jugendhäuser Villa „Winter“ und Villa „Sommer“, die große Leistungen der Integration vollbringen und oft Jugendlichen erfolgreich  beistehen, die von anderen Einrichtungen, wie ich aus Brixen weiss, leider auch preisgegeben werden. Von diesen bis heute gepflegten Fixpunkten führte der Weg hin zu einem breit gefächerten Angebot des Sozialen, der Integration und psychischen Betreuung, wie sie das Haus in Rentsch in ihrer Fülle repräsentiert.

 

Südtirols aktuelle Lage im sozialen Bereich macht vorab eines deutlich: Die Notwendigkeit von Hilfe und Intervention hat sich letzthin spürbar, oft auch dramatisch zugespitzt und wird sich in den kommenden Jahren auch in einem Land wie Südtirol mit abgeschwächtem Problemprofil deutlich verschärfen. Umso wichtiger daher, dass neben der öffentlichen Hand, neben dem Land mit seiner Aktionsbreite, auch Akteure subsidiär eintreten, die im sozialen Feld Professionalität und Dynamik verkörpern. Zwar mit öffentlich-rechtlicher Bindung und Qualitätsgarantie, aber mit jener Fähigkeit zu ebenso rascher wie wirkungsvoller Intervention, die öffentlichen Strukturen naturgemäß abgeht.

Hier hat EOS unter der ebenso kundigen wie zielbewussten Regie von Geschäftsführerin Pizzinini, ihrem Vorstand und Mitarbeitenden Aktionsfeld um Aktionsfeld erschlossen in einem erstaunlichen Mix von Qualitätsbewusstsein und der Fähigkeit, sich Rückhalt und Kompetenz zu sichern. Diese Stärken finden sich nicht allzu häufig, sie sind ebenso hilfreich wie ermutigend.

Wir beglückwünschen die EOS-Gruppe sehr zu diesem Erfolg und sind überzeugt davon, dass die neue Bandbreite der Einsatzfelder gut gemeistert werden kann, dass sie nicht zu Überforderung führt, sondern zu wirksamer Fokussierung der gewonnenen, umsichtig erweiterten Fähigkeiten.

EOS – meine sehr geehrten Damen und Herren ist ein trefflich gewählter Name, den Sie mit Entwicklung-Orientierung-Solidarität auflösen, der aber ursprünglich, aus dem Griechischen stammend, „Morgenröte“ bedeutet.

Der frühe Schein von EOS hat sich inzwischen längst zu großer Helligkeit gesteigert, deren Licht ebenso strahlend wie wärmend wirkt. Wir wünschen bleibenden Erfolg und die gewohnt gute Hand bei Ihrem wichtigen Beitrag zur dauerhaften Erhellung Südtirols, unserem Land, dem dank EOS wichtige Vorzüge zugehen – Lebensqualität und Menschlichkeit.

Auch dafür – von uns allen herzlichen Dank!