Politik | Tirol

Ein Plakat sorgt für Wirbel

Ein vermeintliches FPÖ-Wahlplakat sorgt in Tirol für Aufregung. Es sei nicht ihr Werk, dementiert die Partei – sondern Teil der “linken Hetzjagd gegen uns”.
Plakat "FPÖ"
Foto: Twitter

Viele hätten es der FPÖ zugetraut. Nicht umsonst war der Wirbel gestern groß.
Kommenden Sonntag (25. Februar) sind in Tirol Landtagswahlen. Laut Umfragen holt die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) kräftig auf und hofft auf eine Regierungsbeteiligung. Die Blauen könnten ihr Ergebnis von 2013 – 9,34 Prozent wählten damals die FPÖ – verdoppeln und die Grünen als Regierungspartner der ÖVP um Landeshauptmann Günther Platter ablösen. Mit dem Rückenwind der schwarz-blauen Regierung in Wien hofft man, zweitstärkste Kraft in Tirol zu werden. Aber schenken wollen sich die Parteien nichts, im Wahlkampf wird mit harten Bandagen gekämpft. Trotzdem – oder gerade deshalb – hat das Plakat, das auf Tirols Straßen und auch in Innsbruck aufgetaucht ist, für heftige Aufregung gesorgt.

“Augen auf, Brenner zu – endlich echter GRENZSCHUTZ” wird auf dem Manifest gefordert. Das Motiv: Ein Kleinkind, offensichtlich ein Flüchtlingsjunge, mit Schnuller im Mund, hinter einem Maschendrahtzaun schaut den Menschen mit leerem Blick entgegen.
Am oberen Plakatrand ist das Logo der FPÖ zu sehen, “die soziale Heimatpartei” – ein Slogan, den sich mittlerweile auch die Südtiroler Freiheitlichen zueigen gemacht haben.

Als Fotos der Plakate im Netz verbreitet werden, ist die Empörung groß. Hat es die FPÖ in Tirol tatsächlich nötig, mit solchen Motiven und plumpen Sprüchen Wahlkampf zu betreiben? Man ist einiges gewohnt von der Partei von Heinz-Christian Strache, der – als Vizekanzler – gerade eben den ORF-Journalisten Armin Wolf mit einem manipulierten Foto attackiert hat.

“Widerlich” fällt vielen zu dem in Tirol aufgetauchten Plakaten nur ein.
Doch wie am Freitag bekannt wird, soll es gar nicht von der FPÖ stammen. Zunächst auf Facebook, dann auch mit einer Aussendung dementiert die Tiroler FPÖ, dass es sich bei dem Wahlplakat um ihr Werk handle. Es “stammt natürlich nicht von uns”, schreibt FPÖ-Spitzenkandidat und Parteichef in Tirol, Markus Abwerzger auf Facebook. Es sei ein “Fake-Plakat”, gegen das “jegliche juristische Maßnahme” ergriffen werden soll, heißt es aus der Partei.

“Diese unappetitliche Wahlmanipulation wird nicht folgenlos bleiben”, man habe bereits die Polizei und das Landesamt für Verfassungsschutz informiert und Anzeige gegen Unbekannt erstattet, teilt die FPÖ Tirol mit. Abwerzger will hingegen schon wissen, wer hinter den Plakaten steckt. Die Aktion sei Teil der “linken Hetzjagd gegen uns”, so der Tiroler FPÖ-Chef: “Die Linken schrecken wohl vor überhaupt nichts mehr zurück.”