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Autonome Maschinen: Die Arbeiter der Zukunft

Salto hat sich mit Andreas Kofler, Südtiroler Entwickler für autonome Steuerungssysteme getroffen und nachgefragt, wie sie funktionieren und welche Zukunft diese haben.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

2020 sollen die ersten fahrerlosen Autos auf den Markt kommen. Autofahren wird zur Entspannung. All das machen unterschiedlichste Softwares möglich und lenken das Auto ganz autonom durch den Verkehr. Auch in Südtirol wird an solchen Steuerungssystemen getüftelt, besonders im Bereich der landwirtschaftlichen Maschinen.

„Sie ernten das Feld, oder mähen die Wiese und dies ganz ohne Lenker“, so Andreas Kofler. Der gelernte Diplom-Ingenieur entwickelt auf der Basis von OpenSource Software, Programme, die eine automatisierte Ernte von Obstanlagen durch spezielle Maschinen ermöglicht. Durch kartographische Daten des Gebietes, satellitengestützten Positionierungsprogrammen und Sensoren schaffen es die Maschinen voll autonom zu arbeiten. „Die Maschinen weichen höchstens 50 Millimeter von ihrem Kurs ab“.

„Die Entwicklung einer solchen Software umfasst zirka 2.000 Arbeitsstunden, aber von einem Ende kann dabei noch nicht gesprochen werden. Außerdem wird die Software auf Grundlage von OpenSource in Linux entwickelt und bietet dadurch einen größeren Spielraum“. Während des Entwicklungsprozesses müssen bestimmte Sicherheitskriterien beachtet werden, Positionierungsdaten eingebettet werden und auch mögliche Fahrbahnen kalkuliert werden. All diese Daten werden in Echtzeit getestet und eine ständige Kommunikation zwischen Maschine und der Basisstation muss vorhanden sein.

Aber welchen Vorteil bringt der Einsatz einer autonomen Maschine mit sich? Autonome Maschinen müssen keine Pause machen und können Tag und Nacht eingesetzt werden. Ein Ausfall der Maschine kann schneller behoben werden und eine Arbeitserleichterung für die Arbeiter ist gegeben, da die Maschine auch das Ab- und Aufladen übernimmt. Schwere Hebearbeiten können verhindert werden und die körperliche Belastung der Mitarbeiter wird reduziert.

„In Südtirol ist der Einsatz von autonomen Maschinen noch in der Anfangsphase. Denn ein solches System macht erst dann Sinn, wenn die zu bearbeitende landwirtschaftliche Fläche eine gewisse Größe aufweist. In Südtirol sind die Betriebe, im Vergleich zum Ausland, klein strukturiert. Dies bedeutet, dass eine Anschaffung eher überdenkt wird“. Dennoch können autonome Maschinen eine Hilfe sein, da diese in größeren Gebieten eingesetzt werden können und eine Kontrolle von zuhause stattfinden kann. Dadurch wird sowohl Zeit, als auch Energie gespart und in Zukunft können autonome Maschinen auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, wie im Häuserbau oder dem Transportwesen.

Natürlich haben auch einige Bedenken bei dem Einsatz oder dem Gebrauch von autonomen Maschinen. Befürchtungen, wie der Verlust des Arbeitsplatzes und die ständige Vernetzung mit der Maschine, als auch der Verlust der Privatsphäre schreckt einige ab. Doch im Falle der landwirtschaftlichen Systeme die Andreas entwickelt, sind die Bedenken eher gering, da es sowohl eine Arbeitserleichterung sein soll, als auch die Privatsphäre vom Landwirt erhalten bleibt.

Was sich im Feld der Steuerungssysteme und autonomen Maschinen noch verändern wird, kann noch nicht prognostiziert werden. Dennoch steckt noch viel Potenzial in diesem Sektor, so Andreas Kofler. Um Antworten auf die Fragen zu finden, wann selbstfahrende Autos auf den Markt kommen und welche Chancen Technologien im Hinblick auf Dienste wie Carsharing, Carpooling und Bikesharing bieten, organisiert das Zentrum Free Software & Open Technologies des TIS innovation park das Event “Smart Mobility”. Am 24.März kann im TIS gemeinsam über diese Themen diskutiert werden. Im Rahmen der Veranstaltung werden auch Testreihen und Initiativen vorgestellt, die auf lokaler Ebene bereits durchgeführt werden.

Andreas Kofler studierte Informatik in Mailand, wechselte dann nach einem Jahr nach Linz und begann dort ein Studium im Bereich der Mechatronik. Seine Diplomarbeit verfasste er in Zürich und nach 6 Jahren Auslandsaufenthalt kehrte er nach Südtirol zurück. Heute ist Andreas selbstständig und entwickelt basierend auf OpenSource-Werkzeugen Steuerungssoftwares für Firmen wie Windegger und ZirkonZahn.

Und hier noch einige Videos von autonomen Maschinen, welche von Andreas Kofler entwickelt wurden.

 

Fabian Forer