Eine der Organisatorinnen schüttelt immer noch den Kopf. „Wir wollten eigentlich eine Art Pro und Contra machen“, sagt die Südtirolerin, „aber von den offiziellen Stellen will niemand kommen.“ Wie brisant das Thema ist mussten die beiden Veranstalter „Südtiroler Gesellschaft für Gesundheitsförderung“ und „AEGIS-Südtirol“ auch bei der Suche nach den Veranstaltungsorten erfahren. „Wir hatten Schwierigkeiten bei diesem Thema einen Saal zu bekommen“, sagt die Veranstalterin.
Das Thema ist durchaus brisant. In den vergangenen Jahren haben auch die Organspenden in Südtirol deutlich zugenommen. Das Land Südtirol – allen voran Gesundheitslandesrätin Martha Stocker – hat im vergangenen Jahr eine große Werbe- und Imagekampagne zur Organspende gestartet.
Was die einen als lebensrettende Maßnahme anpreisen, wird von anderen aber weit kritischer gesehen. Dabei geht es vor allem um die zentrale Frage, ob der Hirntod – die rechtliche und medizinische Voraussetzung für eine Organfreigabe – als Todesfestellung haltbar ist. Eine Frage, die in (fundamental)christlichen Kreisen, durchaus kontrovers diskutiert wird.
Um diese Frage geht es auch in der Vortragsreihe „Hirntod-Organspende. Fakten, die verschwiegen werden!“. Referentinnen sind die beiden die deutsche Ärztin Regina Breul und die Fernsehjournalistin Silvia Matthies.
Die engagierte Ärztin Regina Breul tritt als Medizinerin und Christin seit Jahren dafür ein, dass der Hirntod nicht als Tod des ganzen Menschen anerkannt wird und dass potentielle Organspender wie -empfänger vollständig über die Fragwürdigkeit dieser Todesdefinition aufgeklärt werden.
Die Journalistin Silvia Matthies beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten mit Fragen der Bioethik. Sie hat mehrere Dokumentationen zum Thema „Hirntod und Organentnahme“ für Arte, ZDF und ARD gestaltet.

Mittwoch, 18. Mai im Martinsheim in Mals.
Donnerstag, 19. Mai im Theatersaal in Naturns.
Freitag, 20. Mai in der Bibliothek im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen/Pfitsch.
Beginn jeweils um 20 Uhr.