Umwelt | Dolomiten

Terrasse ins Welterbe

Die zweite Welterbeterrasse in Südtirol wurde am Samstag auf der Mastlé-Alm nahe der Col-Raiser-Bahn in St. Christina/Gröden eingeweiht.
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Foto: Stiftung Dolomiten UNESCO
Auch nach zehn Jahren freuen wir uns sehr über die Auszeichnung Welterbe der UNESCO“, betonte Landschaftschutz-Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer  bei der Einweihung der Dolomiten UNESCO Welterbeterrasse Mastlé in St. Christina/Gröden. „Diese Welterbeterrasse ist nicht nur ein einmaliger Aussichtspunkt im Naturpark Puez-Geisler. Sie lädt Einheimische und Gäste dazu ein, inne zu halten und sich bewusst zu werden, in welcher einzigartigen Gebirgslandschaft sie sich gerade befinden oder gar leben dürfen: im Dolomiten UNESCO Welterbe.
Das Ziel der der Welterbeterrassen sie es, die jeweiligen Besonderheiten der Teilgebiete sicht- und erlebbar zu machen, erklärte die Direktorin der Stiftung Dolomiten UNESC, Marcella Morandini. Das Gesamtkonzept sehe mehrere Terrassen an ausgewählten Aussichtspunkten in allen fünf Provinzen des Welterbegebiets vor. 
Auf 2.200 Meter Seehöhe, oberhalb der Bergstation der Col-Raiser-Bahn entlang eines stark begangenen Wanderwegs gelegen, sei die Terrasse auf der Mastlé-Alm „beispielgebend“. „Hier wurde das von der Stiftung und den Welterbeprovinzen ausgearbeitete Konzept erfolgreich auf Südtirol übertragen und vor Ort gemeinsam mit Gemeinde und Tourismusverein umgesetzt.
 
 
Dass die Welterbeterrasse für St. Christina und das gesamte Grödental touristisch von großer Bedeutung sei, unterstrich Ezio Prinoth, Präsident des Tourismusvereins St. Christina. Bürgermeister Moritz Demetz verwies auf die Entstehungsgeschichte der Terrasse und dankte allen an der Planung und Ausführung Beteiligten.
 

Toblacher Premiere

 
Die Welterbeterrasse Mastlé ist die zweite ihrer Art in Südtirol. 2015 war unter der Leitung der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung am Strudelkopf in der Gemeinde Toblach die erste Dolomiten UNESCO Welterbeterrasse nicht nur für Südtirol, sondern für das gesamte Welterbegebiet entstanden. Den Prototyp hierfür hatten Messner Architects (David und Verena Messner) zusammen mit ihrem nunmehr verstorbenen Vater Franz Messner entwickelt.
Die Umsetzung aller weiteren Terrassen erfolgt nach dem gleichen architektonischen Standard“, erklärt Stiftungsdirektorin Morandini. Neben jener am Strudelkopf und auf Mastlé in Südtirol gibt es im Trentino zwei bereits fertig gestellte Welterbeterrassen: eine im Naturpark Paneveggio-Pale di San Martino, Örtlichkeit Tognola, und eine im Naturpark Adamello-Brenta, Örtlichkeit Ritort. Im Belluno hingegen befinden sich drei Terrassen in Umsetzung, und zwar in den Örtlichkeiten Nevegal, Monte Rite und Monte Agudo.
 
 
Bei der Realisierung der Welterbeterrasse Mastlé sei auf eine nachhaltige Bauweise geachtet worden, erklärten David und Verena Messner, die für Planung und Bauleitung der Terrasse verantwortlich zeichnen. „Angesichts des äußerst sensiblen Kontextes wollten wir eine Struktur schaffen, die eng mit der alpinen Umgebung verwoben ist. Daher wurde die Struktur aus Stahl und vor Ort vorkommenden Steinen errichtet, die Terrasse ist somit rückbaubar", so die Architekten.