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Ein schweres Los

Man nennt das Pustertal auch das Grüne Tal. So erlebt man es monatelang. Zum Ärgernis wird das Grün dann, wenn es dem Weiß hartnäckig den Boden streitig macht.

Talstation Signaue (vorne), dahinter die neue Talstation "Drei Zinnen" und Zielschuss der neuen Piste. "Zu steil für Sonntagsfahrer", meinen Skilehrer. Links davon der Hennstoll, der ebenfalls Eigentum der Sextner Dolomiten AG ist, wie das Helm-Restaurant, die Riese-Haunold-Hütte und die Skihütte oben am Col d'la Tenda in Padola es sind. wpz

Die Sextner Dolomiten AG steht unter enormen Druck. Einerseits sollten die Anlagen Signaue/Rotwand und Kreuzbergpass mit 22. November in Betrieb gehen. Andererseits lag auf diesen Pisten am 16. November überhaupt noch kein Schnee. Dazu kommen die für die Zeit abnormal milden Temperaturen. Darunter leiden und lahmen selbst die technisch ausgereiften  Schneekanonen: Kein Naturschnee, kein Kunstschnee - nur ein grüner Teppich. Das ist an den Hängen des Kronplatzes übrigens nicht anders. Innerhalb der laufenden Woche, so die Meteorologen (bei uns spricht man von Landesmeteorologen, im Ausland von Diplom-Meteorologen), soll noch Schnee fallen. Wie weit herunter und in welchem Ausmaß es schneien soll, diesbezüglich wollten die Wetterpropheten mit keinen brauchbar-verlässlichen Angaben herausrücken. Aus dem Mix diverser Prognosen darf man wohl schließen, dass der für den 22. November geplante Skibetrieb im Hochpustertal mangels Schnee nicht aufgenommen werden kann. Selbst der 29. November steht als Termin für einen breit angelegten Saisonsauftakt plötzlich in Frage. Und wie gesagt, das liegt nicht am natürlichen Schneefall. Es muss nur kalt werden. Fallen die Temperaturen bis Null und darunter, dann schaffen es die Kanonen und die Armada von Pistengeräten binnen weniger Tage autobahnähnliche Rutschflächen befahrbar zu machen. 

Um den 22 November hatte der Kreuzbergpass noch nie Probleme, seine Skianlagen in Betrieb zu setzen. Heuer, bei dem ausnahmsweise milden Spätherbst, ist das Risiko sehr groß, dass die für Samstag geplante Eröffnung vertagt werden muss.  wpz

 

Probleme ganz anderer Natur plagen die Sextner Dolomiten AG mit der Fertigstellung des "Punka" in Vierschach. Die Eröffnung soll dort bei einem sogenannten "Ski-Opening", am 29. November, groß gefeiert werden. Doch mit der Ferigstellung des "Punkas" schaute es Mitte November noch gar nicht gut aus. Und der Zustand des Freigeländes drum herum, einschließlich der Ufersicherung der Drau, lassen ernsthafte Zweifel aufkommen, ob die tausenden Fans überhaupt ausreichend Platz finden. Der Veranstalter erwartet nämlich sehr viele Besucher. Die musikalischen Vorträge bekannter Gruppen und Individualisten beginnen bereits am frühen Nachmittag (15 Uhr). Den Höhepunkt erreicht das Opening am Abend mit dem Auftritt von REA Garvey. Wer sich ein Skitageskarte für 37 € kauft, hat Zugang zu allen Auftritten des Tages. Eine imponierendes Angebot! Nicht allein wegen der Akteure, sondern auch ob der beträchtlichen Kosten: 200.000 €  soll das um den Saisonsauftakt geschnürte Unterhaltungspaket kosten. 

Der "Ski-Express", von Lienz kommend, beim Bahnhof in Vierschach. Hinten der "Punka". Am 29. November steigt dort das Ski-Opening mit gewichtigen Vertretern/-innen aus der Welt der Unterhaltung. wpz

Was hingegen den neuen Zugbahnhof anlangt, so sind die Geleise verlegt, der Oberbau abgeschlossen, nur am Bahnhofsgebäude selbst mangelt es noch. Doch bis zum Inkrafttreten des Winterfahrplanes am 14. Dezember, ab wann der Zug den Bahnhof dann regelmäßig im Stundentakt anfährt, dürfte die Station fertiggestellt und voll funktionstüchtig sein - bis auf die Überführung der Staatsstraße. Die famose Brücke vom Bahnhof bis zum "Punka" wird heuer nicht mehr gebaut, war vor Ort in Vierschach zu erfahren. Das stellt ein echtes Problem für die Zugreisenden dar, denn eine Unterführung gibt es auch nicht,  sodass den Skifahrern kein anderer Ausweg als die Überquerung der vielbefahrenen Überlandstraße bleibt. Ein gefahrvoller Zustand. Man beabsichtigt diesem Risiko mit einer Ampel zu begegnen. 

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Guntram Bernulf Mo., 17.11.2014 - 20:07

Vorsicht Pöder!
Die Senfter Dolomiten AG - Alta Pusteria mag Kritik gar nicht gern...
Frag mal all jene in Sexten, die es gewagt haben, was gegen sie zu sagen...
Die haben das ganze Tal in ihrer Hand!

Mo., 17.11.2014 - 20:07 Permalink
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Willy Pöder Di., 18.11.2014 - 12:17

Antwort auf von Guntram Bernulf

Das ganze Tal haben sie bestimmt nicht in der Hand. Dass sie gegen Kritik empfindlich reagieren ist allgemein bekannt. Es steht jedoch nirgendwo geschrieben, dass man in Sachen Sextaner Dolomiten AG sich jeder Kritik zu enthalten hat, weil man sonst in die Hölle käme. Und das schnurstracks vom Sexten Himmel. Unvorstellbar! Selbst Luzifer ist von dort resignierend abgereist. Noch mit dem kostenlosen Senioren-Pass, versteht sich, da der Höllenführer weit über 70 Jahre alt und zudem noch unter die Widmann-Regelung fällt.

Di., 18.11.2014 - 12:17 Permalink