Politik | Gesetz Corona

Schauplatz heute - ratlos

Niemand weiß sich Rat ...Globetrotter per Fahrrad finden geschlossene Tore ...kein Bett und kein sicheres Dach weder mit noch ohne Monetas ... Veto auch bei Caritas
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Es ist ein Szenario mit dem Globetrotten ...retour von der Winterreise zum Brenner , dem Inn und der Donau entlang bei Sturm , Schnee und Regen ...im Waldviertel , genauer bei Stöttersbach , Schwarzenau in den Zug und von St. Pölten retour Richtung Meran ...mit im Radgepäck die letzten sieben Zwetschgen , also das Notwendigste . 

Zurückgekommen dachte ich kurzzeitig dran mir einen Zwischenjob zu ergattern , doch da war schon Krisenzeit ...letzte Monetas für  ein Paar Mal übernachten ....

pffff, bin grad eben im Bahnhofsbereich Meran , alles wie ausgestorben , ab und zu fährt und kommt ein Zug mit spärlich Passagieren ...bin am Schreiben grad und ein Herr betritt grad die große Eingangshalle mit sagenhafter Alkoholfahne...pfff , mich rafft's schon vom weit Entferntsein dahin ..,lieber  nun gestrandete Globetrotterin und Athletin sein ...aber ich verstehe Menschen in diversen Lebenslagen ...

....zurück zum Ausgangspunkt  ...also Corona-Krise ...alles zu ...wohin? ...wo gibt es einen für mich sicheren Platz ? ...alle Zelte abgebrochen und retourkommend ist es schwierig nun so schnell Fuß zu fassen ...ein millionenschwerer Bruder mit versteinertem Herzen und sämtlichen Apfelplantagen , Bauernbündler und Edelweissausweisinhaber will mit seiner Schwester nichts zu tun haben ...

tja, auf alle Fälle ist's ganz schön frisch hier stillzustehen am Bahnhof Meran samt Rad ...etwas ratlos , doch nicht verzweifelt 

Coronaviruseffekt ...alles dicht .... auch das Frauenhaus darf zur Zeit niemanden aufnehmen ....die Caritas hat idem ein Veto vor die Tür gelegt 

zu den Barmherzigen Schwestern passt mein Freigeistsein nicht hin und ausserdem möchte ich ja keine Ansteckungsgefahr sein ( bin zwar pumperlgesund und fit , aber von Politikerseite hat's geheißen : Im Prinzip könnte man symptomfrei und trotzdem infiziert sein ) 

man hat mir heute am 18.März 2020 sei es von Seiten der Sozialdienste, als auch von Seiten der Behördenstellen , der Caritas, dem Frauenhaus zur Antwort gegeben, ich sei ein ganz spezieller Fall in einer ganz besonderen Lage 

sehr wohl   ... insgesamt an die vierzig arbeitstreue Dienste im System geleistet , jahrzehntelang Miete und Abgaben bezahlt , nichts verbrochen , außer vom Recht der Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht und die letzten drei Jahre 35.000 km abgeradelt , kreuz und quer durch Italien, Österreich, Deutschland , nicht zuletzt der Radmarathon in Norwegen ...und zwischendurch gejobbt um mir das Notwendigste zu besorgen 

tja, da steh' ich nun in dieser Corona-Krise, will gesetzestreu sein und bleiben , verantwortungsvoll bedecke ich mit meinem Radschal Mund und Nase , es fröstelt mich schon ein wenig die Abendtemperatur , Hungergefühl ist eh keins da, höchstens die Frage : Wo auf die Toilette? 

Wenns sein muss setz ich mich halt aufs Rad und pedalier mich warm:) ...und frag mich, ob's was bringt, wenn ich bis morgen früh warte hier im Stehen oder Sitzen , bis dass ( auch ein Rat von Behördenseite) MORGEN die Gemeinde aufsperrt . 

Dass da ich abgehärtet bin weiß man ja inzwischen , doch mit der Härteprobe ist quasi nun das Limit erreicht 

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Peter Gasser Mi., 18.03.2020 - 20:56

Hallo Verena Permann,
hast Du einen Platz gefunden?
Hast Du bei der Polizei nachgefragt, ob diese eine Unterkunft für die Nacht hat?

Mi., 18.03.2020 - 20:56 Permalink
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Profil für Benutzer Verena Permann
Verena Permann Mi., 18.03.2020 - 23:15

Antwort auf von Peter Gasser

Hallo Peter Gasser!
Hatte mich nun nach meinem Stillstande im Bahnhofsentree' von Meran fortbewegt und um mich warmzuhalten Runden in Merans Innenstadt gedreht , in moderatem gleichmäßigem Tempo .
Der Stadtpolizei bin ich begegnet und sie waren sehr freundlich , doch leider wussten auch sie keinen Rat und keine Möglichkeit der Unterkunft . Höchstens bei den Thermen seien einige Bänkchen , wo warme Luft herausströme.
Ich habe also die Radfahrt fortgesetzt und bin zum Thermengelände gefahren , doch das war mir dort nicht so einladend , alsdass ich mir vorstellen hätte können ohne Bewegung die ganze Nacht zu verbringen . Da bin ich dann lieber wieder in den Sattel und Richtung Untermais , denn mein Gedanke war , wenn ich die ganze Nacht pedalieren muss , um mich warmzuhalten , dann brauche ich Wasser . Wie schön, dass Herr Rösch die Brunnen in Meran aktiviert hat!:-) so konnte ich erstmal Wasser in meine Radflasche tanken und weiterfahren ...vom Norwegenmarathon her weiß ich wie wichtig Wasservorrat ist , denn da habe ich damals auf dem letzten Trakt einem österreichischen Radmarathonfahrer quasi das Leben gerettet mit meiner Wasserspende ....

Nun , zurück zum
Jetzt. Auch die Carabinieri von Dorf Tirol habe ich unterwegs neben der Hauptpost von Meran getroffen, bzw. sie haben mich angehalten und gefragt weshalb ich unterwegs sei. Habe Auskunft über meine derzeitige Situation gegeben und gemeint, ich könne nicht am Bahnhöfe Meran bis Morgen warten , denn sonst erkälte ich mich mit Stillstand. Als Athletin weiß ich Bescheid , dass ich mich also bewegen muss um nicht kalt zu bekommen. Der Beamte meinte :' Signora, se lei
suda ....in ospedale non ci sono letti!'

Mi., 18.03.2020 - 23:15 Permalink