Politik | SVP

Ein Fixstarter, der keiner war

Gerhard Duregger wird nicht für die SVP bei den Landtagswahlen antreten. Er sehe sich als Landessekretär “ausreichend gefordert”, teilt Dureggers Partei mit.
Gerhard Duregger
Foto: Karl Oberleiter

Er galt als Fixstarter. Nicht nur parteiintern wurden die Stimmen, dass Gerhard Duregger bei den Landtagswahlen am 21. Oktober für die SVP antreten wird, zuletzt immer lauter. Nun die – etwas überraschende – Wende. Mit salto.bz wollte Duregger Anfang Mai vorerst nicht über seine mögliche Landtagskandidatur sprechen. Es sei noch zu früh, er wolle die parteiinterne Mitgliederbefragung abwarten, bat der SVP-Landessekretär um Verständnis. Die ist nun vorbei, derzeit sondieren Parteispitze und SVP-Wahlkampfkomitee um Thomas Widmann, welche der vorgeschlagenen Personen tatsächlich Interesse an einer Kandidatur unter dem Edelweiß haben.

Indes teilt die SVP bzw. Gerhard Duregger selbst – als einer der Zuständigen für den SVP-Mediendienst – am Freitag Nachmittag in einer knappen Stellungnahme mit: “SVP-Landessekretär Gerhard Duregger kandidiert nicht für den Landtag.”

In einem Schreiben habe er der Parteileitung heute mitgeteilt, bei den anstehenden Landtagswahlen nicht in den Ring steigen zu wollen, heißt es in der Stellungnahme – und das, obwohl ihm Parteiobmann Philipp Achammer und Landeshauptmann Arno Kompatscher einen der 35 SVP-Listenplätze fix zugesichert hätten. Und zwar in dem Zehnervorschlag, den Parteiobmann und Landeshauptmann bis 9. Juni erstellen, der so genannten “Landesliste”. Indes nimmt die SVP-Liste weiter Form an. Am morgigen Samstag stehen die Bezirksausschuss-Sitzungen in den SVP-Bezirken Bozen Stadt und Land sowie Vinschgau an. Dort werdenneun SVP-Kandidaten für den 21. Oktober nominiert: 7 in Bozen, 2 im Vinschgau.

Er bedanke sich “ausdrücklich” bei Achammer und Kompatscher “für das Vertrauen und das ehrenvolle Angebot einer Kandidatur auf der so genannten Landesliste”, meint Duregger. Er sehe sich allerdings als Landessekretär “ausreichend gefordert” und wolle “mit der nötigen Gelassenheit an diesem Platz den Parteialltag und den Landtagswahlkampf mitgestalten”. So die offizielle Begründung aus der Partei.
Noch Anfang vergangenen Jahres hatte Duregger im Gesprächt mit der ff durchklingen lassen, dass er sich sehr wohl über eine Kandidatur bei den Landtagswahlen Gedanken mache. “Für mich war immer klar, dass ich mich irgendwann politisch engagieren wollte”, so der 49-Jährige Vöraner damals.

Seit Anfang 2017 kümmert sich Duregger als Landessekretär um die innerparteilichen Reformvorhaben und die Finanzen der SVP. Vorher leitete er knapp 10 Jahre lang das “Haus der Familie” als Direktor.