Gesellschaft | Kritik und Fairness

Die Scheinheiligen

Kritik an Politikern ist Teil der demokratischen Spielregeln, wenn sie fair ist. Seit 5 Tagen aber hängen 4 Menschen auf den Titelseiten lokaler Medien am Pranger...
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DIE SCHEINHEILIGEN

Kritik an Politikern ist Teil der demokratischen Spielregeln, wenn sie fair ist. Seit 5 Tagen werden nun aber 4 Menschen auf den Titelseiten lokaler Medien an den Pranger gestellt. Es liegen keine Straftaten vor. Die moralische Empörung darüber, dass sehr gut verdienende Politiker vom Staat, und damit von der Gesellschaft, dazu noch 600 Euro beanspruchten, wird zur Hexenjagd. Diese Anschuldigungen und Beschimpfungen empfinde ich als völlig überzogen und unverhältnismäßig. Ein Arnold Schuler, zum Beispiel, hat der Gemeinschaft als Bürgermeister und als Landesrat sicher schon viel gegeben. Auch Politiker sind Menschen…. und haben ein Recht auf Fehler.  Unsere Gesellschaft leidet an der Gier nach Sündenböcken, und das bekommt ihr gar nicht! „… warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? ...“

Wenn jemand politische Verantwortung trägt, dann darf ihm/ihr nicht jede Lapalie zur Anklage werden, sonst werden sich bald dafür keine verantwortungsbewusste Kandidaten mehr finden lassen.

Insofern ist diese Art von „Kritik“ auch antidemokratisch.