Politik | Freiheitliche

Blaue Richtungswahl

Im Sterzinger Stadttheater wird am Samstag Nachmittag mit einem spannenden Duell über die Zukunft von Südtirols Freiheitlichen entschieden.
Mall, Blaas, Leiter
Foto: Foto:Salto.bz

Arno Mall oder Andreas Leiter-Reber – das ist die spannendste politische Frage an diesem Mai-Wochenende. Beantwortet wird sie am Samstag Nachmittag im Stadttheater Sterzing, wo die Freiheitlichen ab 15 Uhr ihren Landesparteitag abhalten. Bis zu 250 Mitglieder werden erwartet. Sie werden mit ihren Stimmen das spannende Kopf-an-Kopf Rennen um die blaue Obmannschaft zwischen dem alten Hasen und Lehrer Arno Mall und dem Marlinger Newcomer und Obstbauern Leiter-Reber entscheiden. Wer auch immer der beiden gewinnt – es sieht ganz danach aus, als würde es ein knapper Sieg werden.

Ideologisch haben die beiden Anwärter auf die Nachfolge von Walter Blaas zwar viele Gemeinsamkeiten – allen voran ihre Mitgliedschaft bei den Schützen. Als solche treten der Salurner Schützen-Kommandant Mall und der einstige Bezirksmajor des Burggrafenamtes Leiter beispielsweise unisono für einen Freistaat Südtirol, gegen die aktuelle Form der Zuwanderung oder für eine Zusammenführung von Fraktion und Partei im freiheitliche Vorstand auf. Dennoch scheinen die Grabenkämpfe zwischen dem Leiter-  und Mall-Lager weit verbissener zu sein, als öffentlich in den vergangenen Wochen wahrzunehmen war. Gewinnt das blaue Urgestein Arno Mall wird jedenfalls von einer noch stärkeren Abnabelung von Ehrenobmann Pius Leitner ausgegangen. Im Kurs steigen würden dann auch im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen wieder Walter Blaas, Roland Tinkhauser oder Tamara Oberhofer. Mit dem Marlinger Andreas Leiter würde dagegen die alte Garde rund um Grande Dame Ulli Mair und Sigmar Stocker wieder an Bedeutung gewinnen.

Sicher ist, dass vom neuen Parteiobmann erwartet wird, endgültig die schwere Krise hinter der Partei zu lassen, in die sie der Rentenskandal und die vielen innerparteilichen Grabenkämpfe der vergangenen Jahre geführt haben. „Auf den künftigen Parteiobmann kommt eine große Aufgabe zu“, schreibt ff-Chefredakteurin Alexandra Aschbacher in der aktuellen Ausgabe des Wochenmagazins. „Aus einer Partei, die den größten Feind am eigenen Tisch wittert, wieder eine geschlossene und schlagkräftige Truppe zu formieren.“