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Taufe für Autobahn-Gesellschaft

Die Regionalregierung hat die Inhouse-Gesellschaft zur Führung der A22 gegründet: Die “BrennerCorridor AG” wird ein Gesellschaftskapital von 1,050 Millionen Euro haben.
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Foto: LPA

“BrennerCorridor AG”. So wird die neue, rein öffentliche Gesellschaft heißen, die in den kommenden 30 Jahren die Brennerautobahn A22 führen soll. Die Gründung der Inhouse-Gesellschaft hat die Regionalregierung am gestrigen Freitag (19. Oktober) beschlossen. Die AG wird mit einem Gesellschaftskapital von 1,050 Millionen Euro ausgestattet sein und soll noch in diesem Jahr mit der Führung der A22 beauftragt werden. “Der Text zur Konzessionsvergabe wurde bereits mit dem Ministerium in Rom abgestimmt und sieht unter anderem auch die Querfinanzierung für den Brennerbasistunnel vor”, hieß es nach der Sitzung der Regionalregierung am Freitag in Bozen. Auch der Vergabetermin noch in diesem Jahr sei gesetzlich vorgegeben: Bis 30. November soll die Vereinbarung zur Vergabe der A22-Konzession an die BrennerCorridor AG unterzeichnet sein.

Die Region wird sich mit 350.000 Euro am Gesellschaftskapital beteiligen. Auch dafür hat die Regionalregierung am Freitag grünes Licht gegeben. Damit ist eine weitere Voraussetzung für die direkte Konzessionsvergabe geschaffen, nachdem Brüssel und Rom ihr Ok für diese Form der direkten Vergabe an eine rein öffentliche Gesellschaft gegeben hatten.

 

Ein Rückblick

An der Brennerautobahngesellschaft, die derzeit die A22 Brenner-Modena führt, ist die Region Trentino-Südtirol mit 32,29 Prozent beteiligt und hält somit die relative Mehrheit der Aktien. Zudem sind eine Reihe öffentlicher und privater Einrichtungen Aktionäre.

Im Januar 2016 hatten die öffentlichen Teilhaber, die Region, Südtirol und das Trentino sowie die anderen öffentlichen Körperschaften gemeinsam mit dem Infrastrukturministerium eine Vereinbarung zur Schaffung einer gänzlich öffentlichen Gesellschaft unterzeichnet, der dann die 30-jährige Konzession zur Führung der Brennerautobahn übertragen werden soll. Am 26. Juni 2018 hat der Staatsrat diese Vorgehensweise zur Konzessionserteilung als legitim befunden.

 

Ein Ausblick

Geplant ist, die Gesellschaft BrennerCorridor AG zunächst einem einzigen Direktor zu unterstellen. Für das Gesellschaftskapital in Höhe von insgesamt 1,050 Millionen Euro kommen zu gleichen Teilen die Region Trentino-Südtirol und die Länder Südtirol und Trentino auf. Vorgesehen ist zudem, dass die weiteren öffentlichen Teilhaber, die 2016 die entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet haben, mittels Kapitalerhöhungen in die Gesellschaft eintreten.

Gemäß des Namens – BrennerCorridor AG – soll die neue Gesellschaft nicht nur für die A22 zuständig sein, sondern auch für die Verlagerung des Transits auf die Schiene längs des gesamten Brenner-Korridors arbeiten. So wird sie die Verladebahnhöfe führen beziehungsweise neu bauen, wie den großen Verladebahnhof bei Verona.