Gesellschaft | Transparenz

Welche Pharma-Gelder kriegen Ärzte?

Der italienische Verbraucherschutzverband Codacons hält die Ärztekammern an, eventuelle Geldflüsse zwischen Pharma-Firmen und Ärzten offenzulegen.
Arztpraxis
Foto: Pixabay

Hat Ihr Arzt Geld einer Pharma-Firma angenommen? Antworten auf diese Frage liefert seit heute ein Verzeichnis des italienischen Verbraucherschutzverbandes Codacons. Auch die Südtiroler Ärzte werden angehalten, eventuelle Zahlungen offenzulegen. Das fordert Codacons in einem Mahnschreiben an die Ärztekammern der Provinzen Bozen und Trient. “Es muss hier Transparenz geschaffen werden”, erklären die Verbraucherschützer in einer Aussendung.

In der Liste, die Codacons am heutigen Montag online veröffentlicht hat, sollen jene Mediziner, ärztliche Institute, Stiftungen und Universitäten erfasst werden, die Geld der internationalen Pharma-Industrie erhalten haben.
Die Verbraucherschützer betonen: “Finanzierungen vonseiten der Pharma-Firmen mögen durchaus rechtmäßig und legitim sein, müssen aber klar angegeben werden, um Patienten und Bürgern vollste Transparenz zu garantieren.”

Mit dem Mahnschreiben, das an die Ärztekammern der Länder gegangen ist, werden diese angehalten, ihre Mitglieder dazu zu verpflichten, ihn ihren Arztpraxen die eigenen Verbindungen zu internationalen Pharma-Firmen mit eigenen Hinweisschildern offenzulegen. “Und wir werden die Finanzwache auffordern, zu prüfen, ob die entsprechenden Einnahmen regulär erklärt worden sind”, teilt Codacons mit.
Die Aufforderung an die Ärztekammer und die Kontrolle durch die Finanzpolizei geschehe “im Sinne des ärtzlichen Ethikkodex’ und zum Zweck der Transparenz – die Bürger müssen über die Verbindungen des Arztes und den Pharma-Unternehmen aufgeklärt sein, der ihnen ein Rezept zum Kauf von Medikamenten ausstellt”, so die Verbraucherschützer.