Politik | Otto Saurer

Offenheit, Menschlichkeit, Bedächtigkeit

Stimmen und Erinnerungen an den verstorbenen Politiker und Menschen Otto Saurer.
Otto Saurer
Foto: SVP-Arbeitnehmer

Philipp Achammer, SVP-Obmann, Landesrat

 
Die Südtiroler Volkspartei trauert um einen ganz Großen der Südtiroler Sozialpolitik.
Die Gemeinschaft der Südtiroler Volkspartei ist tief betroffen vom Tod des langjährigen Landeshauptmann-Stellvertreters und Landesrates Otto Saurer: Der aus dem Vinschgau stammende Rechtsanwalt hat 1975 den Arbeitnehmer-Flügel mitgegründet – und während Jahrzehnten die Südtiroler Sozialpolitik entscheidend mitgeprägt. „Wir verneigen uns vor seinem beharrlichen Einsatz zum Wohle unseres Landes“, unterstreicht SVP-Obmann Philipp Achammer.
 
 
„Otto Saurer war ein ganz Großer in den Reihen der Südtiroler Volkspartei“, würdigt Philipp Achammer den Verstorbenen: „Zeit seines Lebens hat er sich mit großer Überzeugung und ebensolchem Erfolg für sozialpolitische Themen eingesetzt – und unser Land so mit seinem überzeugten Eintreten sowie seiner geradlinigen und ehrlichen Politik entscheidend mitgeprägt.“ Die Südtiroler Volkspartei wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren und drückt seiner Familie ihr Mitgefühl aus.
 

Die Südtiroler Grünen

 
Mit Betroffenheit haben wir vom Tod von Otto Saurer erfahren. Wie wenig andere hat er die Politik Südtirols jahrzehntelang mitgestaltet. Mit großer Weitsicht hat er vor allem Soziales und Sanität verwaltet und war immer auch uns Grünen gegenüber sehr wohlwollend gesinnt, auch wenn er ehrlich zugab, dass sein Hauptaugenmerk nicht der Ökologie gelte. Sein Herz schlug ganz und gar für das Soziale, für die Gerechtigkeit, für den Respekt aller Mitglieder der Gesellschaft, auch und besonders der Schwächsten.
 
 
Die Offenheit, Zähigkeit, Menschlichkeit und Bedächtigkeit, mit denen er Probleme aufgriff und Lösungen suchte, kann allen PolitikerInnen ein Vorbild sein. Viele in unseren Reihen haben persönliche Erinnerungen an Otto Saurer, als Arbeitnehmer, als Landtagskollege, als Bildungslandesrat und als Gesundheitslandesrat, als Vordenker und Wegbereiter für Neuerungen, als einen der seltenen Politiker, die lieber zuhören als reden. Und vielen von uns hat er in unseren jeweiligen Rollen zugehorcht. Gerne erinnern wir uns auch an seinen herrlichen Humor und sein mitreißendes Lachen aus tiefer Seele.
Wir nehmen Anteil am Schmerz der Familie und der vielen Freundinnen und Freunde durch diesen plötzlichen Tod.   
 
Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba, Hanspeter Staffler, Sepp Kusstatscher, Hans Heiss, Cristina Kury, Florian Kronbichler, Marlene Pernstich, Felix von Wohlgemuth, Karl Tragust, Verena Frei.
 

Der Bischof

 
„Otto Saurer war ein Mensch, der sich über Jahrzehnte für soziale Gerechtigkeit und für eine Gesellschaft eingesetzt hat, die das ‚Wir‘ vor das ‚Ich“ stellt“, sagt Bischof Ivo Muser zum Tod des langjährigen Landesrates Otto Saurer.
Für Bischof Ivo Muser war Otto Saurer ein Mensch, „der sich immer für die kleinen Leute eingesetzt und sich dabei selbst nicht in den Mittelpunkt gestellt hat“. Ein Beispiel dafür sei sein Engagement bei „La Strada – Der Weg“ gewesen, so der Bischof: „Saurer ging es darum, denjenigen zu helfen, die vom Weg abgekommen sind. Das machte er auf seine geduldige Art und ohne große Reden zu halten.“ Das Handeln von Otto Saurer sei immer von großem Respekt vor den Menschen geprägt gewesen, so Bischof Muser.
 
 
Otto Saurer hatte in seinem politischen und sozialen Wirken immer das ‚Wir‘ vor Augen. Für ihn war wichtig, dass die Gesellschaft allen Menschen die gleichen Möglichkeiten und Chancen bietet und sie denjenigen, die Hilfe benötigen, Unterstützung zukommen lässt.“
 

Der Mitstreiter

 
Zu allererst gilt es, meine Anteilnahme der Familie, der lieben Erika und seinen beiden Kindern zu entbieten.
Otto Saurer war ein hochintelligenter, liebenswürdiger und ungemein humorvoller Mensch.
 
 
Jahrelang, zum Teil schwierigste, gemeinsam geführte innerparteiliche Debatten zur Wahrung der Interessen der Südtiroler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch unvergessliche Stunden fröhlichen Beisammenseins prägen meine Verbundenheit zu Otto Saurer, die auch nach seinem unerwarteten Tode bestehen bleibt.
 
Hubert Frasnelli, ehemaliger SVP-Parlamentarier, Fraktionssprecher im Landtag und Arbeitnehmer-Vertreter.
 

Die SVP-Arbeitnehmer

 
Otto Saurer war einer der Gründungsväter unserer Bewegung, zu der er bedingungslos, aber durchaus auch kritisch, all die Jahre seines politischen Wirkens stand. Schon allein deshalb sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet. Aber ihn hat so Vieles mehr zu der Persönlichkeit gemacht, die er war.
Als Politiker war er ein Visionär - einer der sich immer wieder an Neues heranwagte, Entscheidungen nicht scheute, sie aber im Bewusstsein traf, vorher die Meinung anderer angehört zu haben, sich mit ihnen sachlich auseinandersetzte und schließlich die Verantwortung übernahm.
 
 
Sein Wirken fasst sich zusammen in einem politischen Erbe, das die Zeit überdauerte und heute unverrückbar einen Teil des modernen Südtirol ausmacht. Im Gesundheitswesen hat Otto Saurer gut funktionierende Krankenhausstrukturen aufgebaut. Im Bildungswesen waren es die Fachschulen, die unter seiner politischen Führung entstanden sind. Als Soziallandesrat hat Otto Saurer die Sozial- und Gesundheitssprengel eingeführt oder auch die Berufsbilder im Gesundheits- und Sozialbereich aufgewertet.
Besondere Aufmerksamkeit schenkte er den Menschen, für die das Leben ganz besonders schwierige Herausforderungen vorgesehen hatte - weit über sein politisches Engagement hinaus.
 
Magdalena Amhof und Waltraud Deeg im Namen der ArbeitnehmerInnen in der Südtiroler Volkspartei


Der KVW

 
Otto Saurer war 20 Jahre Landesrat für Soziales und Gesundheit, zeitweise auch für Arbeit, Berufsausbildung und das Lehrlingswesen. "Besonderes Augenmerk legte Saurer in seiner Tätigkeit stets auf die Bedürfnisse und Anliegen der arbeitenden Bevölkerung", sagt KVW Landesvorsitzender Werner Steiner. Deshalb war er für den KVW ein wichtiger Ansprechpartner, die Zusammenarbeit mit ihm war von seiner ruhigen Art und fachlichen Kompetenz geprägt.
 
 
Otto Saurer hat Meilensteine gesetzt im Gesundheitswesen und im Aufbau der Sozialsprengel. Diese sind heute noch wichtige Stellen der sozialen Fürsorge. Neben der konkreten Arbeit war Saurer auch ein Vordenker. Er hat sich mit sozialen Themen auseinandergesetzt, er war maßgeblich an der Ausarbeitung des Sozialmanifests 2013 beteiligt. Es war sein Anliegen, alle im Sozialbereich Tätigen zusammenzubringen um gemeinsam für das Soziale einzutreten: es ging um eine Warnung vor dem Abbau von Sozialsystemen, um Steuergerechtigkeit und um den Wert von Bildung.
 
 

Das AFI

 
Die Trägerorganisationen in Rat und Ausschuss, der Präsident, die Leitung und das Team des Arbeitsförderungsinstituts bekunden ihre Anteilnahme am Heimgang von Otto Saurer.
Otto Saurer war Gründervater und treibende Kraft des Arbeitsförderungsinstituts, das für die Anliegen der Südtiroler Arbeitnehmerschaft forscht und publiziert. Otto Sauer hat ein Leben lang die Arbeitnehmerpolitik in Südtirol geprägt und erfolgreich vorangetrieben.
 
 
Als Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter hat er in Wohnbau, Wohlfahrtsstaat, Berufsbildung, Arbeitsmarkt, Schule und vor allem im Gesundheitswesen Maßstäbe gesetzt, heißt es aus dem AFI. „Der Mensch Otto Saurer, sein Lebenswerk und seine Leidenschaft für Gerechtigkeit und Ausgleich sind uns Vorbild und Ansporn, beharrlich weiter zu wirken für ein soziales und aufgeschlossenes Südtirol“, erklärt AFI-Präsident Dieter Mayr.