Politik | SAD

“Streiks sind keine Lösung”

Magdalena Amhof zeigt Verständnis für den wachsenden Unmut über die SAD-Streiks: “Kein Wunder, dass Geschäftsführer Ingemar Gatterer immer öfter unter Beschuss gerät.”
Magdalena Amhof
Foto: SVP

“Das kann es nicht sein!” Es ist zwar nur eine Medienaussendung, die Magdalena Amhof am Dienstag Mittag verschickt, doch der harte Ton, den die SVP-Landtagsabgeordnete anschlägt, blitzt durch den Zeilen mehr als deutlich durch. Ist sie doch selbst Pendlerin und damit regelmäßige Nutzerin der SAD-Dienste. Dass das Personal des Transportunternehmens heute erneut für 24 Stunden streikt, ist damit auch für sie – wie für viele Bürgerinnen und Bürger – “nicht nachvollziehbar”.

“Kein Wunder, dass SAD-Geschäftsführer Ingemar Gatterer immer öfter unter Beschuss gerät.”
(Magdalena Amhof)

“Vor allem deshalb nicht, weil auch die Bevölkerung mit ihren Steuergeldern in das moderne Mobilitätsnetz des Landes investiert haben”, so die Arbeitnehmer-Vertreterin der SVP. Wenn nun nach den jüngsten Streiks weitere folgen sollten – laut Amhof noch in dieser Woche –, dann werden viele Pendlerinnen und Pendler, die dank der Verbesserungen im Öffentlichen Personennahverkehr auf die öffentlichen Transportmittel umgestiegen sind, wohl wieder auf ihr Privatauto zurückgreifen, so die Befürchtung der SVPlerin. Das hätten ihr selbst bereits einige Mitfahrende während ihrer jüngsten Zugfahrten von Brixen nach Bozen angekündigt.: “Viele fragen sich: ‘Was ist los bei der SAD?’. Schwierigkeiten in der Verwaltung, Unzufriedenheit der Bediensteten, immer wieder negative Schlagzeilen.” Amhof hat auch bereits einen (Mit-)Verantwortlichen ausgemacht – in den eigenen Reihen: “Seit Ingemar Gatterer die Geschäftsführung übernommen hat, scheint es dort zu hapern.” Gatterer ist bekanntlich auch Obmann der SVP-Ortsgruppe Pfalzen.

“Bei allem Verständnis für die Bediensteten des Privatunternehmens SAD. Diese Streikintensität ist nicht mehr zu verantworten.”
(Magdalena Amhof)

Es liege “auch und vor allem an der Geschäftsführung, akzeptable Maßnahme für alle Beteiligten zu finden, um schwerwiegende Konsequenzen zu vermeiden”, so Amhof, die auf eine “baldige Verbesserung der derzeitigen Situation” hofft. Denn neben der Sicherheit sei die Verlässlichkeit das Um und Auf im öffentlichen Nahverkehr, ist die SVP-Politikerin überzeugt: “Südtirol kann sich – auch aufgrund der hohen Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr – so viele Unzulänglichkeiten bei den Diensten einfach nicht leisten. Die SAD muss deshalb alles daran setzen, ihre Probleme so bald als möglich in den Griff zu bekommen”, fordert Amhof. “Streiks sind keine Lösung.”

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Sigmund Kripp Di., 21.02.2017 - 18:40

War es bzw. ist es klug, solch wichtige Infrastrukturdienste komplett zu privatisieren? Ich denke, öffentlicher Verkehr sollte auch vorwiegend öffentlich geführt werden. Die dort entstehenden "Verluste" sind volkswirtschaftlich geringer, als die Kosten eines unendlichen Ausbaues der Strassen für den motorisierten Individualverkehr. Direkt und indirekt.

Di., 21.02.2017 - 18:40 Permalink