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Südtiroler Lösung

Die Südtiroler Sparkasse muss noch 2017 einen strategischen Partner finden. Dabei geht vieles in Richtung einer Fusion mit der Volksbank.
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Foto: Suedtirolfoto.com / Othmar Seehauser
Heute werden im Verwaltungsrat der Südtiroler Sparkasse die Weichen gestellt. Der Verwaltungsrat wird den Strategieplan 2017 – 2021 verabschieden, der dann in drei Wochen von der Gesellschafterversammlung der Südtiroler Bank abgesegnet werden soll.
In welche Richtung sich die Sparkasse dabei bewegen wird, kommt heute in einem Artikel der Mailänder Wirtschaftszeitung „Il sole24ore“ deutlich zum Ausdruck:
 
„Il risiko del Nord-Est, oltre che dal Veneto (dove PopVi e Veneto Banca sono destinate a fondersi), sembra passare anche dall'Alto Adige. Qui il mondo delle banche territoriali, tra banche popolari e Spa, è in fermento. Il consolidamento appare del resto l'unica soluzione per rimanere in piedi in un mercato sempre più competitivo. E anche Sparkasse-Cassa di Risparmio di Bolzano si troverà di fronte ad uno scenario che impone la valutazione di possibili alleanze.“
 
Das renommierte Wirtschaftsblatt schreibt offen von der Option einer Fusion mit der Südtiroler Volksbank. Man zitiert dabei auch den Generaldirektor der Sparkasse Nicola Calabrò: „Siamo disponibili a valutare aggregazioni, che sono tra le opzioni che sottoporremo alla Fondazione, azionista diriferimento. Entro l'estate vorremmo portare in Cda una proposta che consenta di creare valore per azionisti e stakeholder.“
Was Calabrò nicht sagt: Vor einigen Wochen haben die Inspektoren der Banca d´ Italia eine dreieinhalb Monate lang dauernde Prüfung in der Sparkasse beendet. Bei einer Aussprache mit der Bankenaufsicht wurde den Verantwortlichen der Sparkasse eines klar und deutlich gemacht: Es brauche ein neues Geschäftsmodell und vor allem einen starken strategischen Partner. „Man hat uns durch die Blume klar gemacht“, sagt einer der Anwesenden, „entweder wir suchen uns einen Partner oder sonst machte es die Banca d´ Italia.
 

Verkauf weiterer Kredite

 
Der Sparkassen-Verwaltungsrat wird heute auch den neuen Business-Plan beschließen, der auch eine Verschlankung der Personalstruktur beinhaltet. Demnach sollen der Personalstand vor allem durch Pensionierungen um rund 10 Prozent reduziert werden. Vor allem aber steht eine weitere Verkauf von notleidenden Krediten an. Man will rund 200 Millionen sogenannte Non Perfoming Loans (NPL) abgegeben.
 
 
Damit soll der Frühjahrsputz des Kreditbereiches abgeschlossen werden. Denn die Sparkasse hat bereits in mehreren Trancen notleidende Kredite um über eine halbe Million Euro verkauft. Damit konnte man die notleidenden Kredite von 23,8 Prozent bereits auf 17,6 Prozent senken. Das Ziel ist es aber bis 2021 auf 12,2 Prozent zu kommen.
Der Sparkassen-Generaldirektor: „In soli 12 mesi abbiamo portato gli indicatori di rischio da un livello superiore alla media a un livello inferiore a quello delle banche italiane comparabili. Ora vogliamo proseguire su questo percorso“.
 

Die Fusion

 
Obwohl der Businessplan noch in einer Stand-alone-Logik aufgebaut ist, öffnet sich die Sparkasse notgedrungen der Option einer Fusion. „Il cda sta valutando diverse alternative, anche sotto il profilo aggregativo. Contiamo di passare ai fatti entro il 2017“, sagt Calabrò.
Der Sole24ore spricht davon, dass einer der aussichtsreichsten Partner dabei die Volksbank sei. Die Fusion der beiden Banken sei auch von der Banca d´ Italia gewünscht. Weil damit eine Südtiroler Bankengruppe mit Ausrichtung in Nord-Ost-Italien mit einer Bilanzsumme von rund 17 Milliarden Euro entstehen würde.
Laut der Mailänder Wirtschaftszeitung will die Sparkassen-Führung in den nächsten Monaten auch einen Vorschlag für diese strategische Zusammenarbeit auf den Tisch legen.