Gesellschaft | Schülerreportage

"Ich finde Streiks blöd"

Der SAD-Streik aus Schüler-Perspektive: Im Rahmen der Initiative "Operation Daywork" haben Elisabeth Ploner und Andres Trompedeller diesen Text für salto verfasst.
SASA/SAD-Remise
Foto: Hannes Prousch

Am 20. April haben die Gewerkschaften AGB-Transporte, SGB-Transporte, ULTRATRASPORT, ASGB, Or.S.A. Eisenbahnen und USB einen 24-stündigen Streik für das SAD-Personal ausgerufen. Die Bedingungen erschweren vielen Betroffenen wie Schülern, Pendlern und Angestellten die Fahrt nach Hause und verlangen viel Zeit und Geduld. Das streikende SAD-Personal schafft somit viele neue Hürden: vor allem Schüler, die jeden Tag zwischen Bozen und ihren entlegeneren Ortschaften pendeln, sind stark von den negativen Nebenwirkungen des Streiks geprägt.

„Ich finde Streiks berechtigt, aber es wird zu viel Zeit verschwendet“
Katharina (19)

 Viele von ihnen, wie auch Katharina aus Tramin, können ihre Endhaltestelle nicht erreichen, da sie auf mehrere Ersatzdienste der SAD angewiesen sind.  „Wenn Zugstreik ist, dann schaffe ich es bis Auer, aber dort stehe ich dann ich dann und komme nicht Nachhause“, sagt die 19-Jährige. Auch viele andere Schülerinnen und Schüler können zwar dank einiger ersetzter Verbindungen einen Teil ihrer Strecke zurücklegen, sitzen dann aber fest. Die Ersatzdienste des SAD-Personals kommen also nicht allen Busnutzern entgegen, was zu vielen Beschwerden und Unannehmlichkeiten führen kann. „Die Ersatzdienste sind sinnvoll, aber sie nutzt nicht jedem, weil nicht alle um diese Uhrzeiten nach Hause fahren", sagt Katharina. 

„Ich finde Streiks blöd, da man nicht nach Hause kommt.“ 
Moritz (16)

Über die immer häufig werdenden Streiks und die damit in Zusammenhang stehenden Fragen konnte die SAD-Gewerkschaft keine Antworten geben. Die Streiks dienen den SAD-Mitarbeitern, um sich gegen die Kündigung des Betriebsabkommens zu wehren und eine faire Lohnerhöhung zu verlangen. Die Beteiligten können wir unter Bus- und Zugfahrern, Schalterzuständige und anderen Mitarbeiter jeglicher Art der SAD-Gemeinschaft finden. Schuld an dieser steigenden Anzahl der SAD-Streiks haben wahrscheinlich die derzeitigen Fahrpläne und Pausen. Die Angestellten wollen eine Veränderung der Zeitpläne: es geht um bessere, menschenfreundlichere und vor allem kürzere Turnusse. 

„Grund sind die Fahrpläne und die Pausen“
Busfahrer der SAD

Die Schüler selbst werden über den 24-stündigen Streik der öffentlichen Verkehrsdienste meistens über die Schule oder durch ihre Freunde informiert – aber die eigentlichen Absichten und Klagen der SAD-Mitarbeiter sind den meisten Studierenden fremd. Viele sind überzeugt, dass in unserer entwickelten und gut funktionierenden Gemeinschaft ein sinnvoller und logischer Ersatzdienst der Dienste gewährleistet und organisiert werden kann. Man hofft auf eine Optimierung der Verbindungen. Welche Richtung die durch den Protest entstandenen Auswirkungen einschlagen werden, liegt noch im Verborgenen.