Kultur | Musik

Pfitscher Chili Pepper

Der Tontechniker Armin Rainer hat unter Aufsicht des Produzenten Andrew Scheps einen Red Hot Chili Peppers Song neu abgemischt und wurde dafür international geadelt.
rainer_armin.jpg
Foto: jamesrec.it
Ich war auf dem Heimweg als ich das Email bekam“, sagt Armin Rainer, „und ich musste wirklich zweimal auf das Handy schauen und konnte es dann immer noch nicht glauben.“ Der Wipptaler Tontechniker macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Es ist ein mega Gefühl.
Armin Rainer, 39jähriger Tontechniker aus Pfitsch hat jetzt etwas geschafft, was ihm so leicht kein Südtiroler nachmachen wird. Er durfte einen Song der Red Hot Chili Peppers neu abmischen und hat für das Ergebnis vom Produzenten und Tonmeister der kalifornischen Band Andrew Scheps ein Adelsprädikat umgehängt bekommen. Unter 700 Einsendungen aus der ganzen Welt wählte Scheps Rainers Mix als Besten aus. „Für mich wird ein Traum wahr“, sagt Rainer. Verständlich wird das, wenn man den Mann kennt, der Armin Rainer bewertet hat.
 

Der Hexenmeister

 
Andrew Scheps ist einer der gefragtesten Toningenieure und Aufnahmeleiter im großen Rock- und Popzirkus. Scheps begann seine Karriere als Jazztrompeter und arbeitetet sich dann als Tontechniker an die absolute internationale Spitze hoch. Jahrelang tourte der Amerikaner als Keyboardtechniker mit Steve Wonder und dann als offizieller Livemixer bei den Tourneen von Michael Jackson. Dann baute Scheps in Los Angels ein eigenes Studio und ein Plattenlabel auf. Seit Jahren ist er auch als Produzent tätig.
Die Liste der Künstler für die Andrew Scheps seit 1988 als Toningenieur gearbeitet hat und deren Platten er gemixt hat, liest sich wie ein Who is Who des Pop und Rock: Jermaine Jackson, Robbie Robertson, Michael Jackson, Quincy Jones, Kenny Loggins, Diana Ross, Iggy Pop, Alanis Morissette, Johnny Cash, Limp Biszkit, U2, Manu Chao, Metallica, Kid Rock, The Hive, Beyoncé, Bon Jovi, Black Sabbath, Lady Gaga und Green Day. Mit den Alben „Fly Rasta“ von Ziggy Marley und dem Megaseller 21 von Adele hat er zwei Grammys gewonnen.
 
Besonders verbunden ist Andrew Scheps Name aber mit einer Band: Den Red Hot Chili Peppers. Seit 2002 hat er an allen Alben der kalifornischen Band maßgeblich mitgearbeitet. Das von Sches abgemischte Peppers-Album „Stadium Arcadium“ erhielt den Grammy als bestes Rockalbum.
 

Der Contest

 
Auch im Wettbewerb den Armin Rainer jetzt gewonnen hat, geht es indirekt um die Red Hot Chili Peppers. Andrew Scheps und sein Label suchen periodisch Nachwuchs an den Reglern und man hat deshalb den „Red Hot Chili Peppers Contest With Andrew Scheps“ ins Leben gerufen.
Bei diesem Wettbewerb erhielten Profis im Bereich Tonstudio, Songmix und Mastering, die Originalspuren des Peppers Songs „Pink as Floyd“. Die Peppers-Single ist von keinem Geringerem als Rick Rubin produziert worden. Die Aufgabe war es den Song neu abzumischen.
„Ich bin im Internet Mitglied in verschiedenen Audio Foren“. erklärt Armin Rainer, „dort habe ich davon gelesen und mir gedacht, was solls, da mache ich mit.“ Als der Südtiroler Tontechniker dann erfuhr, dass es 700 Einsendungen aus der ganzen Welt gegeben habe, dachte er sich: Damit ist der Traum vom Siegen vorbei.
Es kam aber anders. Andrew Scheps persönlich bewertete die Einsendungen und er gab dem Mix von Armin Rainer 22,5 von maximal 25 Punkten. Damit holte er den Sieg unter den 700 Konkurrenten.
 
Allein das Kompliment und die Wertschätzung eines so erfahrenen und weltbekannten Studiotechnikers sind für mich Lohn genug“, sagt Rainer. Dazu kommt noch ein besonderer Preis. Der Südtiroler Tontechniker darf sich nun Plug-Ins auswählen, mit denen auch der Meister arbeitet. Dazu wird es ein persönlichen Skype-Livegespräch mit Andrew Scheps geben, bei dem Rainer mit dem Meister über seine Arbeit und Technik fachsimplen kann.
Es ist eine ausgesprochen gute Referenz die ich nun herzeigen darf“, freut sich der Pfitscher Soundtüftler. Armin Rainer arbeitet als Tontechniker bei RAI-Südtirol und mischt seit vielen Jahren mit seinem „JamesRec Studio“ in Sterzing in der lokalen Musikszene mit. Seine letzten Projekte waren Aufnahmen mit Max Zischg, Tracy Merano oder Jonas Oberstaller.
„Ich hoffe dass mir dieser Sieg vielleicht neue interessante und vielleicht auch internationale Projekte bringt“, denkt er jetzt bereits an die Zukunft.