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Ukraine-Krieg dämpft globale Wirtschaft

Laut neuester Prognose des Internationalen Währungsfonds führt der Krieg zu einer deutlichen Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums
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Foto: IWF, MP

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor allem wegen des Krieges in der Ukraine in seiner neuesten Prognose das Wachstum der Weltwirtschaft für dieses und kommendes Jahr gesenkt. 2022 wird das weltweite Wirtschaftswachstum nur noch 3,6% betragen, das sind um 0,8% weniger als in der IWF-Prognose vom Jänner 2022. Das prognostizierte Wachstum in den Industrieländern wird auf 3,3% geschätzt, während die Wirtschaft in den Schwellen- und Entwicklungsländern um 3,8% wachsen wird.

Die US-amerikanische Wirtschaft wird laut Schätzung des IWF um 3,7% wachsen, in der Eurozone wird das Wirtschaftswachstum lediglich 2,8% betragen.

Die größte europäische Volkswirtschaft Deutschland wird nur noch um 2,1% wachsen, Frankreichs Wirtschaft soll um   2,9% wachsen, die von Italien um 2,3%.

In China wird das Wirtschaftswachstum für das heurige Jahr nur 4,4% betragen, während Indiens Wirtschaft um 8,2% wachsen wird.

Als Folge kriegsbedingter Energie- und Rohstoffpreissteigerungen und hoher Lebensmittelkosten geht der IWF von einer Inflationsprognose von 5,7% in den Industrieländern und von 8,7% in den Schwellen- und Entwicklungsländern für das Jahr 2022 aus. Auch die Risiken für die Finanzstabilität nehmen zu, da durch den Krieg die Eindämmung der Inflation erschwert wird.

Der Welthandel wird nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) wegen des Ukraine-Krieges in diesem Jahr stark einbrechen. Europa wird besonders stark betroffen sein, da es der größte Importeur von Waren sowohl aus Russland als auch aus der Ukraine ist.

Laut Weltbank wird es vor allem für manche Entwicklungsländer, die sich noch nicht von den Folgen der Corona-Krise erholt haben, infolge der gestiegenen Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelpreise schwierig werden ihre Staatsschulden zurückzuzahlen. Steigende Preise für Nahrungsmittel, Energie und andere Güter könnten soziale Unruhen auslösen, insbesondere in gefährdeten Entwicklungsländern, sagte der IWF.

Der Krieg ist nicht das einzige Risiko für das Wirtschaftswachstum, der IWF warnt auch vor möglichen neuen Engpässen in den globalen Lieferketten aufgrund der Lockdowns in vielen chinesischen Städten und Regionen. Das könnte den Handel empfindlich treffen und stellt eine weitere Gefahr für die Weltwirtschaft dar.