Umwelt | Wolf

Mehr gegen den Wolf

Das Verfassungsgericht befasst sich heute mit dem Südtiroler “Wolfsgesetz”. Indes hat die SVP ein Positionspapier für “wolfsfreie Berg- und Almgebiete” verabschiedet.
Lupo
Foto: pixabay.com

Es ist die letzte Woche vor den Europawahlen. Das brennendste Thema in der SVP aber scheint ein anderes zu sein: der Wolf. Am Montag hat sich die Parteileitung mit der Wolf-Problematik befasst – und einstimmig ein Positionspapier verabschiedet. “Sensible Berg- und Almgebiete sollen wolfsfrei bleiben”, so die Forderung in dem Papier, das Landesrat Arnold Schuler ausgearbeitet hat. Gerichtet ist es an Brüssel und Rom.

In der SVP-internen Debatte am Montag wurden die verschiedenen bisherigen Maßnahmen in Zusammenhang mit der Wolf-Problematik angesprochen: das Landesgesetz vom 16. Juli 2018, Nr. 11 (Ermächtigung zur Entnahme von Problemwölfen) – mit dem “Wolfsgesetz”, das von der Regierung in Rom angefochten wurde, befasst sich am heutigen Dienstag der Verfassungsgerichtshof – die Präventionsstudien und -projekte zum Herdenschutz, die Tätigkeiten der verschiedenen Beratungsstellen (Amt für Jagd und Fischerei bzw. Amt für Bergwirtschaft), die Einrichtung der Arbeitsgruppe Großraubtiere sowie die Informationsveranstaltungen und Lokalaugenscheine vor Ort.
Doch in der SVP ist man zum Schluss gekommen, dass noch nicht genug getan wurde.

“Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Wölfe in den nächsten Jahren noch deutlich ansteigen wird”, erklärt Landesrat Schuler. “Es wird somit zu immer größeren Konflikten zwischen Wolf und Nutztieren kommen.”

Konkret spricht sich die SVP dafür aus, den Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene zu senken – und somit die Regulierung des Bestandes zu ermöglichen. Die heimischen Berg- und Almgebiete sollen aufgrund ihrer Vieh- und Almwirtschaft zwecks des Erhalts von Landschaft und Artenvielfalt als “sensibles Gebiet” ausgewiesen werden. Im Managementplan soll vorgesehen werden, dass diese wolfsfrei bleiben. Und Rom soll sämtliche Maßnahmen, um diese Ziele umsetzen zu können, dem Land Südtirol übertragen.