Der romantische Waldsee Lago di Cei
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Zum romantischen Waldsee Lago di Cei

Unterwegs im benachbarten Trentino.

Südlich von Trient wird das Etschtal zur Rechten von einem Bergrücken begleitet, der mit dem Monte Bondone beginnt und mit dem Monte Stivo bei Rovereto ins Val di Gresta ausläuft. Auf einer von mächtigen Gletschern ausgehobelten Mittelgebirgsterrasse liegt in einer lieblichen Wald- und Wiesenlandschaft ein kleiner Bergsee und mehrere Feuchtgebiete und Tümpel, ein ideales Ausflugs- und Wandergebiet. Noch dazu winkt eine gut geführte Einkehrstation, die Malga Cimana. Über das Gebiet sind viele Ferienhäuschen verstreut, auf den Zufahrtsstraßen gibt es besonders an Sonn- und Feiertagen etlichen Verkehr, aber auf den gut markierten Wanderwegen ist davon kaum etwas zu merken. Die Auffahrt von Rovereto über die mit Reben bestandenen Hänge durch die Dörfer Pedersano und Castellano ist bereits ein kleines Erlebnis.

 

Wir starten kurz vor dem See Lago di Cei, an einem gemauerten Bildstock (Capitel de Doera genannt), gegenüber einem weinrot getünchten Ferienhaus. Ein Info-Tafel zeigt die verschiedenen Wanderwege auf. Wir schlagen die Route zum Höhenkirchlein von San Martino in Transiel ein, folgen den Holzschildern und bleiben dazu auf einer schmalen Asphaltstraße, die sich durch schönsten Buchenwald schlängelt. Am Weg liegt ein Biotop-Feuchtgebiet, das "Prà dell'Albi" oder "Lago di San Martino", genannt. Nach anhaltenden Regenfällen oder der Schneeschmelze ist das sonst sumpfige Gebiet mit Wasser gefüllt. Nach 20 Minuten Gehzeit biegt bei einem Rastplatz mit Tisch und Bank rechts ein Steig zum Kirchlein ab. Es geht kräftig bergauf, nach 10 Minuten sind wir auf einer Geländekuppe bei der uralten, einsamen Kirche angelangt und genießen den Ausblick über das Etschtal, die Valllagarina mit Rovereto im Talgrund. Wieder zurück, verlassen wir die Asphaltstraße, gehen zwischen dam Prà dell'Albi" und einer weiteren schilfbestandenenan Feuchtwiese westwärts auf den Berg zu. Wir folgen dem markierten Steig, der mit Serpentinen und Stufen in 10 Minuten einen etwas höher verlaufenden Waldweg erreicht, auf den wir rechts abbiegen, dabei folgen wir den Wegweisern zur Malga Cimana (Percorso Cimana, Nr. A), die wir auf angenehmen Wald- und Wiesenweg in einer guten halben Stunde erreichen. Das große, moderne Berggasthaus liegt auf einer weiten Wiese, Tische im Freien unter Bäumen laden zur Rast ein. Für Kinder ist jede Menge Platz zum Tollen und Spielen, hinter dem Haus geht es in wenigen Minuten zu einem Aussichtspunkt mit phantastischer Panorama. Für den Rückweg bleiben wir auf der Zufahrtsstraße (Wanderweg "percorso dell'eremita", Nr. 10), sie bringt uns zum Rastplatz vor dem St. Martins-Kirchlein und zum Ausgangspunkt zurück. Jetzt geht sich noch ein Abstecher zum See Lago die Cei aus, ein ebener Wanderweg biegt von der Autostraße links ab und führt in 5 Minuten zur Liegewiese auf der Nordwestseite des kleinen Sees.

 

Interessantes am Weg

Die Geländeterrasse um den Lago die Cei ist uraltes Siedlungsgebiet, hier gab es für die frühen Bewohner Schutz auf den Hügelkuppen, fruchtbares Ackerland in den Senken und genügend Wasser. Beim Kirchhügel sind auch Reste einer Ringmauer zu sehen. Bei Grabungen wurden Fragmente einer Ziegelei aus der Römerzeit gefunden. Aus späterer Zeit finden sich Kalköfen, die mit Buchenholz aus den umliegenden Wäldern befeuert wurden. Auch das Kirchlein zum hl Martin ist uralt, Archäologen datieren Teile des Apsis in die Zeit vor das Jahr 1000, das heutige Aussehen geht auf die Romanik im 13. Jh und späterer Erweiterungen im 17. Jh. zurück, als hier im Untergeschoss en Einsiedler lebte. Der Volksname der Gegend "Transiel" deutet auf eine Durchgangsstraße hin. 

 

Die Einkehr

Malga Cimana

Großes, modernes Berggasthaus, gute einheimische Trentiner Küche, beachtliche Wein- und Bierauswahl. 38060 Villa Lagarina, Cima die Presani, Tel. 346 3128623, www.malgacimana.com

 

Länge: 8,7 km

Gehzeit 2 h 50 min

Höhenmeter 315

 

Anfahrt

Von der Brennerautobahn bei Rovereto Nord ausfahren, den braunen Straßenschildern zum Lago di Cei für 19,6 km folgen. 

Mehrere Parkplätze am Beginn der Wanderung