Wirtschaft | Porträt

Trendprodukt Zirbenholz

Im engen Kontakt mit der Natur arbeiten Helmut und Ernst Plankensteiner, die mittlerweile das vor 66 Jahren von ihrem Vater gegründete Sägewerk führen.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: uvs

Schnell und flexibel sein und hohe Qualität bieten: nur so ist es möglich, dass sich ein kleines Sägewerk wie die Plankensteiner Thomas & Co OHG gegenüber den großen Konkurrenten behaupten kann. Kürzlich wurde das Unternehmen von der Handelskammer Bozen für sein 66-jähriges Bestehen mit dem Preis für Arbeitstreue ausgezeichnet.

Die Geschichte

Es war das Jahr 1950, als Thomas Plankensteiner ein Sägewerk in Vahrn pachtete, um Holz zu schneiden. Einige Jahre danach baute er in Stegen bei Bruneck ein eigenes Sägewerk. Doch in den Jahren 1964-66 kam es dort immer wieder zu Überschwemmungen, die Rienz drohte auszubrechen, wodurch das Sägewerk in seiner Existenz gefährdet war. 1966 baute Thomas Plankensteiner deshalb in St. Lorenzen ein Sägewerk – er war damals einer der ersten in der Gewerbezone am Eingang zu Bruneck. 2002 wurde ein Bürogebäude dazu gebaut. „Auf historischem Grund“, wie sein Sohn Helmut Plankensteiner, der heute das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Ernst führt, hinzufügt. Tatsächlich fand man im Zuge der Bauarbeiten einen römischen Friedhof, wie eine Schautafel am Firmeneingang zeigt. Die Fundstücke sind heute im Museum in St. Lorenzen zu sehen.

Hohe Qualität, Flexibilität und Schnelligkeit

In den Nachkriegsjahren entfaltete sich das Sägewerk sehr gut, für den Wiederaufbau wurde viel Holz benötigt. „Danach wurden die Hotels gebaut, auch da war der Rohstoff Holz gefragt. Heute ist der Markt einerseits gesättigt, andererseits gibt es viel Konkurrenz, zumal auch die Transportkosten mittlerweile verschwindend gering sind. Ein kleines Sägewerk wie unseres kann nur bestehen, wenn es höchste Qualität bietet. Das ausgesuchte Rundholz kommt vorwiegend aus dem Hochpustertal und zum Teil aus dem Cadore. Die Bäume werden großteils in den Wintermonaten geschlägert, um eine hohe Qualität des Holzes gewährleisten zu können. Aus dem gesamten Rundholz, das unser Sägewerk erreicht, wird Schnittholz in verschiedenen Längen und Stärken produziert. Unser Vorteil ist zudem, dass wir schnell und flexibel auf die Kundenwünsche reagieren können. Wir übernehmen Aufträge, die große Sägewerke nicht machen können bzw. wollen“, erzählt Helmut Plankensteiner.

Erfolgreich mit Zirbenholz

Der Hauptmarkt des Unternehmens liegt in Italien, vor allem südlich von Verona, und reicht bis nach Apulien und Kalabrien. In Südtirol bleibt nur ein kleiner Teil des Holzes. Die Produkte werden an Großhändler, an Tischlereien, Baufirmen oder Verpackungshersteller verkauft. Aber auch Hersteller von Campern zählen zu den Kunden. „Sie verwenden unsere Schnitthölzer z.B. für die Wände des Campers“, erklärt Plankensteiner. Insbesondere mit Zirbenholz ist das Unternehmen in den letzten Jahren auch im benachbarten Ausland – Österreich, Deutschland und der Schweiz – erfolgreich. „Seitdem eine Studie der österreichischen Joanneum Research die positiven Auswirkungen von Zirbenholz auf den Schlaf gezeigt hat, ist die Nachfrage enorm gestiegen und damit auch der Preis für den Rohstoff. Wir haben schon davor auf Zirbenholz gesetzt, weshalb wir bei diesem aktuellen Trend von Anfang an dabei waren. Bei uns hatten die Bauern schließlich schon immer Stuben aus Zirbenholz“, lacht Plankensteiner.

Wichtig für den Erfolg eines Unternehmens sind gute, motivierte Mitarbeiter: „Im Sägewerk sind die meisten Arbeitsschritte heute automatisiert, weshalb wir auch nur sieben Mitarbeiter haben, die meisten sind dafür aber schon lange bei uns.“ Wahrscheinlich gefällt es ihnen ebenso wie Helmut Plankensteiner, immer im Kontakt mit der Natur zu arbeiten – der Wald ist sozusagen sein zweiter Arbeitsplatz.