Politik | Landtagswahlen

Aus für Kirmaier

Elfi Kirmaier erhält die italienische Staatsbürgerschaft nicht rechtzeitig vor den Landtagswahlen. Die gebürtige Bayerin muss ihre Kandidatur für die SVP zurückziehen.
Elfi Kirmaier
Foto: Facebook/SVP

“Die Vinschger Landtagskandidatin Elfi Kirmaier und die SVP haben ein ernsthaftes Problem”, zeigte salto.bz Ende Mai auf. Zwei Monate später steht fest: Man hat es nicht lösen können.
Wie die SVP-Zentrale am Freitag Abend bekannt gibt, muss Elfriede (Elfi) Kirmaier ihre Landtagskandidatur zurückziehen. Denn sie erhält die italienische Staatsbürgerschaft nicht rechtzeitig. Die ist jedoch Voraussetzung, um für den Landtag kandidieren zu können.

Elfi Kirmaier ist seit 35 Jahren im Vinschgau ansässig. Am 19. Mai wird sie von den Ortsgruppen des dortigen SVP-Bezirks gemeinsam mit Sepp Noggler zur Landtagskandiddatin gekürt. Die SVP präsentiert Kirmaier als “die Mut-Macherin”.
“In Südtirol stehen wir vor großen Herausforderungen, die wir nur dann gut lösen können, wenn Politik die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nimmt und alle gut zusammenarbeiten”, wird Kirmaier noch am 30. Juni von der Partei zitiert. Bis dahin hätte Kirmaier laut eigenen Angaben die italienische Staatsbürgerschaft bereits erhalten haben sollen. Bereits 2016 habe sie darum angesucht. Doch die Rechnung ging nicht auf. Am Freitag (20. Juli) hätten die Behörden Kirmaier mitgeteilt, dass sie die Staatsbürgerschaft “trotz anderweitiger Aussagen” voraussichtlich nun doch erst Ende des Jahres erhalten werde, schreibt die SVP in einer Aussendung. Das aber ist viel zu spät, denn die Frist zur Hinterlegung der Landtagslisten läuft Ende August aus.

“Ich habe mich vor der Nominierung durch den Bezirk mit den Behörden in Verbindung gesetzt, um zu klären, ob ich bis zur Listenhinterlegung die formellen Voraussetzungen erfüllen kann. Wären damals Zweifel vorhanden gewesen, hätte ich den Weg nicht beschritten”, sagt Kirmaier. Sie bedanke sich “ganz herzlich für das Vertrauen, dass meine Kolleginnen und Kollegen der Volkspartei in mich gesetzt haben. Ich werde dieses Vertrauen ernst nehmen und mich weiterhin im Bezirk engagieren. Mir ist es auch ein Anliegen, die Kandidaten des Bezirkes im bevorstehenden Wahlkampf zu unterstützen”.

Parteiobmann und Bezirksobmann bedauern das erzwungene Aus für Kirmaier: “Wir bedanken uns für ihr bisher gezeigtes Engagement und bauen darauf, dass sie mit ihrer Kompetenz, ihrer Überzeugungsfähigkeit und ihrer positiven Art weiter für die SVP arbeitet”, so Philipp Achammer und Albrecht Plangger. Man verspricht: Die Südtiroler Volkspartei werde rechtzeitig eine neue Kandidatin nachnominieren.