Chronik | Unglücke

Dunkle Stunden am Berg

Einen Toten und drei Schwerverletzte forderten mehrere Bergunglücke am Sonntag. Der 26-jährige Matteo Giordani verlor am Dent de Mesdí sein Leben.
Langkofelgruppe
Foto: Südtirolfoto/Helmuth Rier

Matteo Giordani liebte die Berge. Seinen Freunden auf Facebook zeigte der 26-jährige Bozner gerne Fotos von seinen Kletter- und Skitouren. Er galt als erfahrener Bergsportler. Seine Leidenschaft hat ihm nun den Tod gebracht. Es war gegen 15.10 Uhr als der junge Bozner am Sonntag Nachmittag in den Grödner Dolomiten rund 100 Meter abstürzte und dabei sein Leben verlor. Gemeinsam mit einem Freund war Giordani am Dent de Mesdí zwischen Mittagstal und Pisciadú unterwegs. Knapp unter dem 2.889 Meter hoch gelegenen Gipfel kam es zum Unglück. Einer der beiden Kletterer verlor den Halt und riss seinen Kameraden mit in die Tiefe. Matteo Giordani war auf der Stelle tot, sein Begleiter zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Im Einsatz stand der Rettungshubschrauber Pelikan 2, der den Schwerverletzten in das Bozner Krankenhaus brachte. Der Körper von Matteo Giordani wurde in die Leichenkapelle von Corvara gebracht.

In den Dolomiten haben sich am Sonntag gleich zwei weitere schwere Bergunglücke ereignet. In Welschnofen stürzte ein 13-jähriger Urlauber aus Österreich gegen 11.15 Uhr mit seinem Mountainbike und zog sich schwerste Verletzungen zu. Die Rettungskräfte des Aiut Alpin flogen den Buben, der sich in Lebensgefahr befand, nach Bozen – und mussten gleich erneut ausrücken. Am Langkofel hatte ein 15-Jähriger beim Aufstieg mit seiner Familie gegen 12.50 Uhr kurz unter dem Gipfel den Halt verloren und war 20 Meter ins Seil gestürzt. Obwohl er einen Helm trug, zog sich der Jugendliche auch am Kopf schwerste Verletzungen zu. Der Einsatz des Aiut Alpin gestaltete sich nicht einfach, da in der Zwischenzeit Nebel am Gipfel aufgezogen war, der die Sicht behinderte. Nachdem der Hubschrauber schließlich die Unglücksstelle erreicht hatte, wurde der 15-Jährige ins Bozner Krankenhaus gebracht.