Politik | Empfang

Selbst schuld

Sven Knoll und Andreas Pöder verteidigen den Aufmarsch der Schützen. Die beiden Landtagsabgeordneten schieben den Südtiroler Italienern den Schwarzen Peter zu.

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Foto: LPA
Sven Knoll ist sich seiner Sache sicher:
„Italienische Rechtsparteien, die Tageszeitung Alto Adige und der Partito Democratico zeigen mit ihrer nationalistischen Polemik einmal mehr, dass sie nicht bereit sind die Geschichte, Identität und Kultur des südlichen Tirols anzuerkennen und stattdessen in einer Parallelgesellschaft leben, in der so getan wird, als ob Süd-Tirol eine normale italienische Provinz sei.“
Auch Andreas Pöder bläst in selbe Horn:
„Diese Form des landesüblichen Empfangs ist eine lokale Tradition, die durchaus ihre Berechtigung hat und auch so bleiben soll. Wer sich jetzt darüber beklagt, dass die Italiener sich hier faktisch ausgeschlossen fühlen, der soll auch klar benennen, welche italienische Tradition in Südtirol man beim Besuch eines offiziellen Gastes und insbesondere des EU-Kommissionspräsidenten herzeigen sollte.“
Die Süd Tiroler Freiheit und die Bürgerunion goutieren die Kritik am „Landesüblichen Empfang“ für EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker keineswegs. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, sieht die Polemik sogar als Ausdruck einer fehlenden Integrationsbereitschaft vieler Italiener in Süd-Tirol.
Genauso wie von den Ausländern die heute nach Süd-Tirol kommen eine Integrationsbereitschaft abverlangt wird, muss diese Integrationsbereitschaft auch von den Italienern verlangt werden, die nach Süd-Tirol gekommen sind. Nicht Süd-Tirol hat sich Italien anzupassen, sondern umgekehrt“, meint Knoll.
Auch Andreas Pöder schiebt den italienischen Südtirolern den Schwarzen Peter zu. Der Abgeordnete der Bürgerunion meint: „Die Italiener in Südtirol haben es versäumt, sich selbst lokale herzeigbare und angemessene Traditionen zu schaffen. Daran tragen sowohl die meisten italienischen Parteien von links bis rechts als auch manche Medien erhebliche Mitschuld, zumal sie seit Jahren die ´Italianitá` in Südtirol und die fragwürdigsten Symbole verteidigen.“

 

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gorgias Di., 22.11.2016 - 09:29

Die Wahrheit ist dass Italiener in Südtirol keine lokale Identität als Südtiroler besitzen. Wenn schon orientieren sie sich an ihre lokalen Ursprungsidentitäten aus den verschieden Regionen Italiens, aus denen ihre Großväter kommen. Das einzige was sie gemeinsam haben hier in Südtirol ist die Italianitá und der Disagio und eine starke mentale Abkapselung vom deutschen Umfeld.

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