Wirtschaft | Medien

Das Weihnachtsgeschenk

Das Land Südtirol hat jetzt die Medienförderung für das abgelaufene Jahre beschlossen. Es werden insgesamt 1.543.391,89 Euro an lokale Medienunternehmen ausbezahlt.
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Foto: upi
Salto.bz kann sich freuen. Dieses Online-Portal erhält im abgelaufenen Jahr vom Land Südtirol eine Medienförderung von 52.068,41 Euro. Es ist ein wichtiger Bestandteil um Salto.bz und seine insgesamt 14 Arbeitsplätze zu finanzieren.
Seit dem Jahr 2002 vergibt das Land Beihilfen an lokale Medienunternehmen. Mehrmals wurden die Kriterien und Bestimmungen dieses Landesgesetzes in den vergangenen Jahren überarbeitet. Hatte jahrelang der große Athesia-Konzern mit seinen Radios und unzähligen Onlineportalen den größen Anteil des Förderkuchens abgegriffen, so hat sich das inzwischen geändert.
Jetzt wurde eine Bestimmung eingeführt, nach der höchstens drei Medien, pro Konzern einen Beitrag bekommen können und dabei der Sockelbetrag gestaffelt wird. Die letzten Änderungen wurden in diesem Jahr eingeführt und so kommt bei der Berechnung der Beiträge 2022 auch eine ganz neues Bild heraus.
Ingesamt zahlt das Land heuer 1.543.391,89 Euro an finanzieller Unterstützung für lokale Medienunternehmen aus.
 

Das Fernsehen

 
Weil der Sender SDF eingegangen und das Unternehmen “Rosengarten AG” Konkurs anmelden musste, gibt es nur mehr vier Fernsehsender, die eine Landesförderung erhalten. Die beiden Bozner TV-Sender VB 33 (131.541,75 Euro) und RTTR (64.907,54 Euro), sowie das Trentiner AltoAdige TV (52.154 Euro) und  das Eppaner Tourismusprogramm Peer TV (43.755,75 Euro).
 
 
 
Jahrelang war SDF bei den Landesbeiträgen an erster Stelle gelegen. Jetzt aber kommt es für die ehemaligen Fernsehmacher knüppeldick. Nach einer Anzeige eines Konkurrenten und strafrechtlichen Ermittlungen bei denen Unregelmäßigkeiten bei der Abrechung zu Tage getreten sind,  muss die Rosengarten AG nicht nur die staatlichen Beihilfen zurückzahlen, sondern im August 2022 hat auch die Landesververwaltung per Dekret ein Rückzahlungsaufforderung beschlossen. Dabei geht es um über einen halbe Million Euro.
 

Die Radios

 
Den größten Anteil der Medienförderung vergibt die Landesverwaltung an die Südtiroler Radios. Insgesamt 15 Radios kommen in den Genuss der Landesbeiträge. An erster und dritter Stelle stehen dabei die mit dem Athesia-Konzern verbunden Sender Radio Südtirol 1 mit 154.311,29 Euro und Radio Tirol mit 82.194,60 Euro. Dazwischen Hitradio Südtirol mit einem Beitrag von 92.324,62 Euro.
 
 
 
 
Auch die Kirchensender Radio Grüne Welle (63.435,78 Euro), Erf Südtirol (46.254,94 Euro) und Radio Sacra Famiglia (21.691,90 Euro) können sich über die Zuwendung freuen. Radio Gherdeina als einziger ladinischer Radiosender bekommt 34.653,97 Euro. Bei den italienischen Radios liegt das ebenfalls mit dem Atheisa-Konzern verbundene Radio Italia Anni 60 mit 33.330,89 Euro vorne. Das unabhängige Bozner Radio NBC erhält 29.573,40 Euro vom Land.
In diesem Jahr kommt dabei zum ersten Mal auch eine gesetzliche Neuerung zur Anwendung. Radios die Musik spielen, die aus Südtirol kommt und im Land produziert wird, erhalten einen zwischen 5 und 10 Prozent erhöhten Beitrag ausbezahlt.
 

Die Online-Portale

 
Auch online hat verständlicherweise der Platzhirsch Athesia die Nase vorn. Mit Stol (84.871,92 Euro) und AltoAdige.it (61.972,77 Euro) belegt man die ersten zwei Plätze der Liste der Beitragsempfänger. Dazu kommen auf Platz vier Sportnews.bz (42.544,23 Euro), auf Platz 6 Südtirolnews.it (28.528,81 Euro) und auf dem letzten Platz DerVinschger.it (5.798,83 Euro). Auch bei diesen Beträgen kommen zum ersten Mal die neuen Spielregeln zum Tragen.
 
 
 
Diese Änderung aber auch eine deutliche Steigerung der Userzahlen und der Seitenaufrufe führt dazu, dass Salto.bz in diesem Jahr mit 52.068,41 Euro auf dem dritten Platz der Beitragsliste landet. Noch vor Tageszeitung- Online (35.668,09 Euro) oder UnserTirol24 (20.329,43 Euro). Beiträge kommen auch noch eine Reihe kleiner Onlineportale.
Berechnet werden die Beiträge vom Landesbeirat für das Kommunikationswesen und ausbezahlt über das Amt für Handel und Dienstleistungen.
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Rainer Mittelberger Do., 22.12.2022 - 10:21

„Hitradio Südtirol“ gehört angeblich einem gewissen Herrn Siegfried Torggler, seines Zeichens Sohn des Gabriel Torggler. Der Senior ist Tanzschuleninhaber in Bozen und Besitzer des „Südtiroler Rundfunks“. Der Junior betreibt laut fmkompakt.de das „Hitradio“, was wohl anscheinend auch „Radio Südtirol“ genannt wird. Aufgefallen sind mir die Sender auf den Radiofrequenzen in unserem Land überhaupt noch nie. Einzig eine sehr aktive Twitter-Aktivität kann „Radio Südtirol“ und „Hitradio Südtirol“ (bis vor genau einem Jahr) aufweisen. Den Inhalt würde ich als „systemkritisch“ einstufen :D . Laut Astat-Mediennutzung-Erhebung aus dem Jahr 2021 hören aber immerhin 55.000 Südtiroler diese Sender. Und dafür gibt's anscheinend einen schönen Patzen Geld. Herzlichen Glückwunsch!

Do., 22.12.2022 - 10:21 Permalink
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rotaderga Do., 22.12.2022 - 13:56

Bei der Haarpflege erfahre ich immer wieder Interessantes und Neues. Schlage vor auch meinem*er Frisör*in einen Beitrag zu geben.

Do., 22.12.2022 - 13:56 Permalink