Umwelt | Trockenheit

Niederschlag ausgeblieben

Legambiente schlägt wegen der Schneearmut in den Alpen Alarm. Auch in Südtirol könnte die Trockenheit verheerende Folgen haben – etwa beim Borkenkäferbefall.
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Foto: Oswald Stimpfl
Der heurige Winter ist wie der vorherige durch Schneemangel in den Alpen gekennzeichnet: Der Umweltverband Legambiente ist aufgrund der schweren Dürre alarmiert, da zu dieser Jahreszeit normalerweise reichlich Wasservorräte in Italien zur Verfügung stehen.
„Das Jahr 2023 hat gerade erst begonnen, aber es zeigt besorgniserregende Anzeichen in Form von extremen Wettereignissen und Dürreperioden. Wir müssen die Wasserentnahmen in den verschiedenen Wirtschaftssektoren und für die verschiedenen Verwendungszwecke sofort reduzieren, bevor wir den Punkt erreichen, an dem es kein Zurück mehr gibt. Dann müssen wir eine nationale Wasserstrategie verabschieden, die einen Kreislaufansatz verfolgt“, teilt Giorgio Zampetti, Generaldirektor von Legambiente, mit.
 
 
Auch in Südtirol zeigt sich die langanhaltende Trockenheit: Laut dem Meteorologen Dieter Peterlin gab es diesen Winter nur halb so viel Niederschlag wie normalerweise, das betreffe vor allem die westlichen und südlichen Landesteile. Etwa fehlen in Meran und Bozen seit Jänner 2022 jeweils 300 Liter pro Quadratmeter. In den nächsten Tagen ist bis auf wenig Niederschlag am Donnerstag und Freitag keine Besserung in Aussicht, zudem seien die Temperaturen derzeit zu mild. In den nächsten Wochen könnte ein Mittelmeertief Abhilfe gegen die Trockenheit bringen.
 

Tiefstände

 
Wird die Situation über Südtirol hinaus betrachtet, zeigt sich, dass die Dürre auch den Fluss Po und den Gardasee in Mitleidenschaft zieht. Während der Po in der Nähe der Städte Piacenza und Cremona ein neues historisches Tief erreicht hat, ist der Gardasee als größter Wasserspeicher Italiens nur wenige Zentimeter von seinem historischen Tiefstand entfernt. Auch in Venedig gibt es zurzeit ungewöhnlich tiefe Pegelstände, zeitweise lagen offenbar Gondeln im Schlamm und kleine Kanäle musste für den Verkehr eingestellt werden.
In der Region Piemont haben sieben Gemeinden, wie kürzlich auch in der Malser Fraktion Burgeis und am Nördersberg in Schlanders, Wassertanks eingesetzt, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Zudem mussten 70 norditalienische Gemeinden die Vorwarnstufe ausrufen.
Im Unterschied zum vorigen Jahr, das auch durch Schneearmut geprägt war, kann heuer von keinen Reserven gezehrt werden. Die Wasserknappheit betrifft nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Stromproduktion und die Ökosysteme. Insbesondere den Südtiroler Wäldern droht durch die Trockenheit eine Verschärfung der Borkenkäferplage. Laut dem Eurac-Forscher Georg Niedrist bräuchte es nun eine Niederschlagsmenge zwischen 200 bis 300 Millimeter über einen längeren Zeitraum, damit die Böden das Wasser auch aufnehmen können.
 
 
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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Fr., 24.02.2023 - 22:17

Der Winter ist noch nicht zu Ende. ... ob aber großflächig die Niederschlags-Mengen noch aufgeholt werden? ... eher unsicher?
Höchste Zeit zum ...
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Fr., 24.02.2023 - 22:17 Permalink