Kunst | Salto Weekend

Nicole Weniger

Neues Projekt auf Artstore: “VULCANIA (Seegrube)” der Künstlerin Nicole Weniger. Sind Sie interessiert? Kontaktieren Sie uns, um das Kunstwerk zu erwerben!
Vulcania, seegrube
Foto: Nicole Weniger

insalata-mista studio im Gespräch mit der Künstlerin Nicole Weniger.

Artstore: Erzähl uns über die Zeit und den Ort, wo dieses Kunstwerk geschaffen wurde.

Nicole Weniger: Diese Fotografie entstand vor zwei Jahren, nachdem im Ferdinandeum in Innsbruck die erste VULCANIA Performance aufgeführt wurde.
Für das gleichnamige Kunstbuch inszenierte ich mehrere Settings in und um Innsbruck. Dieses Foto entstand auf der Seegrube, welche von der Stadt mit der Nordkettenbahn zu erreichen ist.
In dem Performanceprojekt VULCANIA greife ich den Mythos auf, beim Patscherkofel, Innsbruck´s Hausberg, handle es sich um einen erloschen Vulkan.  Ans Tageslicht gekommen, erforschen Wesen aus dem Inneren dieses vermutlichen Vulkans, die hier ansässigen Menschen und gehen ihrer Identität auf den Grund. Mit der Einführung einer komplett anderen Spezies, die das Gebiet womöglich schon länger bevölkert als der Mensch, führe ich die Annahme einer unverwechselbaren Tiroler Urnatur ad absurdum. 

 

 

Wie würdest du den kreativen Prozess, der diesem Kunstwerk zugrunde liegt, beschreiben? Beginnt alles mit einer Idee, die du im Kopf hast und die sich dann in Form einer Arbeit materialisiert oder entsteht der Inhalt beim Arbeiten?

Diese Arbeit entstand mit einer klaren Idee. Bei den meisten meiner Arbeiten erscheint ein Bild vor meinem inneren Auge, in dem Fall die Gestalt der Vulcaniawesen. Diese versuche ich dann umzusetzen, sprich eine konkrete Materialität zu geben. Wie diese Bilder in meinem Kopf entstehen, kann ich nicht sagen, entstehen sie doch in eher ungeplanten Momenten, wie ein Geistesblitz oder eine Vorahnung. Die Visualisierung dieses inneren Bildes erfolgt über die erste Skizze. Alle Ideen von mir werden zuerst über eine Zeichnung vorgedacht, um dann performativ und fotografisch inszeniert zu werden. Bei der Inszenierung ist zwar alles durchgeplant, doch muss vor Ort meist auf Ungeplantes reagiert werden. Dieses Spontanität und Zufälligkeit vor Ort finde ich sehr spannend und würde sagen, dass das für mich den Reiz beim Fotografieren ausmacht, weshalb ich meine fotografischen Inszenierungen am liebsten im Freien umsetze.

 

Mythen sind Teil lokaler Kultur, die sich durch jahrelange Überlieferung in die Gesellschaft eingeprägt haben. Die Vulkaniawesen wurden vielleicht vom Tiroler Urgestein abgelöst, aber wen oder welche Mythen werden wohl in Zukunft in der globalisierten Tiroler Berglandschaft beheimatet sein? 

Ich arbeite gerade an Serien, die mit der Anwesenheit neuer seltsamer Wesen spielen. Die von mir ins Leben gerufenen Wolkenmenschen hausen unter und auf den sogenannten Geotextilien, welche die Gletscher über den Sommer abdecken. Die neuen Inszenierungen zeigen Landschaften die sich durch den Klimawandel verändern. Die Erzählungen die ich dort inszeniere, könnten auch auf einem Gletscher in Kanada passieren, da das Problem der Erderwärmung ein globales ist. So sind meine neu entstandenen Mythen, Mythen, welche von mehreren Orten der Welt stammen können.

Nicole Weniger

VULCANIA (Seegrube)

Material: Druck auf Hahnemühle Hemp, Schattenfugenrahmung
Maße: 50 x 33,38 cm

VERKAUFT

 

Nicole Weniger, geboren 1987 in Innsbruck, studierte Transmediale Kunst bei Brigitte Kowanz und Kunst und Kommunikation bei Barbara Putz-Plecko an der Universität für angewandte Kunst in  Wien. Fragen nach Zugehörigkeit, Anpassung, sozialer Grenzen und den dazugehörigen Verhaltensregeln, prägen ihre künstlerische Arbeit, die sie multimedial, in Form von performativen und fotografischen Interventionen, inszeniert.

Ausstellungen/Performances (Auswahl): Co-Habitation, Kunstraum Innsbruck (2021), Editionale, Universität für angewandte Kunst, Wien (2020), Society of Posthuman Experience, Premierentage 2019, Die Bäckerei, Innsbruck (2019), Artefiera 42, Art Fair, Bologna, Art Düsseldorf, Montrasio Arte, Düsseldorf (2018), SWAB Barcelona, Art Fair, Barcelona (2017), PARALLEL Vienna, Alte Post, Wien (2016), Memento Mori, Space Between Gallery, Kapstadt (2015); XWRA, Video und Media Festival, Chora, Griechenland (2015); environmental scanning, St. Claude Gallery, New Orleans (2014); Seasonal Integration IV, platform arts, Belfast (2014); Saisonale Integration III, periscope, Salzburg (2014); RLB Kunstpreis, RLB Kunstbrücke, Innsbruck (2014); Vrai ou Faux?, Nederlands Fotomuseum, Rotterdam (2013); Schreiraum, Landhausplatz, Innsbruck (2013); Inkognito, Galerie im Andechshof, Innsbruck (2012); Burka, Osztrák Kulturális Fórum, Budapest (2012).

www.nicoleweniger.com