Gesellschaft | Tag der Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen

Der internationale Tag der Gewalt am 25. November wird weltweit mit zahlreichen Zeichen und Aktionen als Gedenk- und Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen begangen.

Italienweit wurden heuer bereits 128 Frauen ermordet. 2012 waren es insgesamt 126 Frauen. In Südtirol wenden sich jährlich rund 650 Frauen an die Frauenhäuser und Kontaktstellen gegen Gewalt, eine Abnahme der Zahlen ist nicht erkennbar. 65% dieser Frauen sind Opfer ihrer eigenen Partner, die Art der Gewalt ist vielfältig und oft eine Kombination aus psychologischer, wirtschaftlicher und physischer und sexueller Gewalt.

„Solche Gedenktage sind leider immer noch notwendig, um Gewalt an Frauen als öffentliches Problem zu sehen und nicht als Privatsache abzutun. Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, trägt nach wie vor dazu bei, dass die Gesellschaft sich mit dem Thema Gewalt insgesamt und Männergewalt gegen Frauen insbesondere auseinander setzt und sich der großen Herausforderung stellt, gewalttätiges Verhalten zu ändern,“ so die neue Landtagspräsidentin Martha Stocker.

Der 25. November wird als Gedenktag gegen die Gewalt an Frauen begangen, seit vor 53 Jahren in der Dominikanischen Republik drei Frauen von Militärangehörigen des damaligen Diktators verschleppt und ermordet wurden. Heute droht Frauen allerdings weniger Gefahr von Fremden, sondern vor allem in den eigenen vier Wänden.

Laut den Schätzungen des ISTAT und ASTAT erleiden in Südtirol jährlich rund 8.600 Frauen zwischen 16 und 70 Jahren körperliche oder sexuelle Gewalt. Doch nur 374 Frauen (4,3 Prozent) haben sich 2012 mit diesem Problem an die Beratungsstellen des Landes gewandt: Damit sucht nur eine von 20 Frauen, denen körperliche oder sexuelle Gewalt widerfahren ist, Hilfe bei offiziellen Stellen. Insgesamt haben sich  im vergangenen Jahr 662 Frauen - davon fast 70 Prozent zum ersten Mal - an die Frauenhausdienste gewandt, um Unterstützung zu suchen. Im Vergleich zum Jahr 2011 ist die Zahl noch angestiegen (2011: 650 Frauen). Zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen wollen auf das Phänomen "Gewalt an Frauen" aufmerksam machen:

  • Am Sonntag 24. November organisiert der Verein UISP und die Gemeinde Bozen den Stadtlauf „Nein zur Gewalt an Frauen“. Einschreibungen CRONO und Kurzstrecke: Sonntag, den 24.11. vor dem Museion ab 8.30 Uhr - Erwachsene: 5,00 Euro - Under 14: 3,00 Euro. In der Einschreibegebühr ist ein T-shirt inbegriffen.
  • Der Cgil/Agb ruft zum gemeinsamen "Tagliamo i ponti con la violenza sulle donne" auf, rote Rosen und Kerzen sollen an die Opfer von Männergewalt gegen Frauen erinnern. Um 16 Uhr 30 auf der Bozner Talferbrücke.
  • Am Montag, 25.11. die Ausstellung „20 Jahre Beratungsstelle und Frauenhaus“ in Meran, Meinhardstraße 2, Frauenmuseum, www.museia.it
  • Am Montag, 25.11. gibt es die Kunstperformance „Scarpe rosse – Rote Schuhe“ am Bozner Rathausplatz von Alessandra Borsetti Venier. Video “Red iceberg” von Fabio Bianchini. Skulpturen von Giampiero Poggiali Berlinghieri. Poetische Texte in drei Sprachen. Um 17 Uhr am Rathausplatz, bei schlecher Witterung im Einkaufszentrum twenty
  • Am Montag, 25. 11. in Bruneck die Veranstaltung: Comunicare il corpo: genere, cultura e media. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Bozen, Campus Bruneck, lädt Sie ein zum Vortrag mit Dr. Rossella Ghigi: "Comunicare il corpo: genere, cultura e media." Die Veranstaltung findet in italienischer Sprache statt. Keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei. Um 18 Uhr an der FUB Bruneck, Universitätsplatz 1