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Wie zu Kaisers Zeiten

Obwohl Pferde kaum noch als Nutztiere gebraucht werden, leben heute etwa gleich viele Pferde in Südtirol wie zu Zeiten der K&K-Monarchie.
Wie zu Kaisers Zeiten
Foto: Sheldon.studio

Glaubt man den Bestandszählungen, die zu Zeiten der K&K-Monarchie durchgeführt wurden, so wurden im Jahr 1869 genau 6.080 Pferde in Südtirol gezählt. Genutzt wurden die Tiere für den Personen- und Warentransport, für die Arbeit auf Hof und Feld und andere Schwerarbeiten. "Meistens bewegten sich die großen Vierbeiner in den Talböden Südtirols. Auf den Almen oder in höher gelegenen Berggebieten waren die schweren Tiere kaum zu finden", so der Forstwissenschaftler und Abgeordnete der Grünen, Hanspeter Staffler.

 

Während der Pferdebestand in Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg stark abfiel - wobei hier auf ungefähre Schätzungen zurückgegriffen werden muss - ist die Zahl der in Südtirol lebenden Tiere in den letzten 20 Jahren wieder gestiegen: Im Jahr 2020 wurden rund 7.790 Pferde in Südtirol gezählt. Dabei wird die Arbeitskraft der Pferde kaum mehr genutzt: Transport, Hof- und Feldarbeit werden großteils maschinell erbracht. 

Die Tiere werden heute vorwiegend für Sport- und Freizeitaktivitäten sowie zu touristischen Zwecken gehalten. Dabei wandern die Tiere auch in immer höhere Höhen und weiden im Sommer auf Bergwiesen und Almen. Wie Hanspeter Staffler erklärt ist dies für die Artenvielfalt auf dem Berg nicht unproblematisch: "Einerseits halten sich Pferde gerne in der Nähe von Mooren auf, wo saure Gräser wachsen. Durch ihre Größe zertrampeln sie dabei viele Pflanzenarten." Zudem kommt: Anders als Kühe reißen Pferde die Grashalme nicht an den Sollbruchstellen ab, sondern beißen sie nahe der Wurzel - wo sich die Knospe der Gräser befindet - mit den Zähnen ab.