„Ich hab mit 18 begonnen zu malen und bin dann immer in meinen Möglichkeiten geblieben. Wozu ich fähig war, das hab ich gemacht“ erzählt der Künstler Christian Reisigl im Vorgespräch zur aktuellen Ausstellung mit dem Titel Malerei. „Vor 20 Jahren wäre ich nicht imstande gewesen diese Bilder zu machen.“

„Die reflexive Arbeitsweise und der langsame Reife- und Produktionsprozess bei Christian Reisigl resultieren aus einem hohen Problembewusstsein und dem Wissen um die Krisen der Malerei seit der Moderne“ meinte Kunstkritiker Markus Klammer, der bei der Eröffnung einführende Worte zum Künstler und seinem Schaffenswerk sprach. „Einen wesentlichen Antrieb bezieht dieses Werk aus der Vernetzung der ästhetischen Erfahrung bei malerisch hergestellten Bildern im Kontrast zu solchen bei anderen visuellen Medien und des Alltags.

Diese Ausstellung präsentiert eine der markantesten Positionen der Kunstszene im Lande, jene des Malers Christian Reisigl, und sie offenbart eine akribische und reflektierte Recherche der Bildgebung in einer Zeit der Bilderflut. 
(Markus Klammer)

Christian Reisigl bedient sich in seiner Malerei auch der Fotografie. Mit der Kamera fängt er unscharfe nächtliche Naturmotive ein und bringt sie in einem zweiten Moment auf die Leinwand. In der Stadtgalerie setzt er neben der Serie an Waldmotiven aber noch eine weitere Serie in den Raum. „Es ist eine Gegenüberstellung von zwei unterschiedlichen Realitäten, einmal zeige ich eine Waldsituation, eine Serie mit Bäumen. Auf der anderen Seite zeige ich skulpturale Gegebenheiten“ sagt er.
Diese neuen Konstruktionen sind eigentlich Tonskulpturen. Reisigl hat sie vorher modelliert oder zerstört, sie dann ebenfalls fotografisch festgehalten und am Ende in Malerei umgesetzt.

Die Arbeiten des Künstlers Christian Reisigl in der Brixner Stadtgalerie sind noch bis zum 31. März 2017 zu sehen.