Umwelt | Artenvielfalt

Streuobstwiesen im Fokus

Die Initiative Baumgart startet zum zweiten Mal die Suche nach der wertvollsten Streuobstwiese unseres Landes.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Eurac Elmar Dorigatti

Die Initiative Baumgart startet zum zweiten Mal die Suche nach der wertvollsten Streuobstwiese unseres Landes. Alle BesitzerInnen einer Streuobstwiese sind eingeladen am Wettbewerb teilzunehmen.

Streuobstwiesen stechen in Südtirols Kulturlandschaft vielleicht nicht auf den ersten Blick ins Auge, und doch sind sie seit jeher in allen Landesteilen als größere Hausgärten mit ein paar großkronigen Bäumen, bis hin zu ausgedehnten Wiesen mit großen Baumbeständen, vertreten. Streuobstwiesen sind landschaftsprägend und identitätsstiftend und dienen nicht zuletzt dem Erhalt und unserer ganz eigenen Sortenvielfalt. Als Hotspot der Biodiversität schaffen und erhalten sie Lebensräume für unzählige Tierund Pflanzenarten: „Streuobstwiesen sind ein wichtiger Rückzugsort und Lebensraum für eine Vielzahl an bedrohten Pflanzen- und Tierarten und somit ein Juwel der Artenvielfalt,“ bestätigt Andreas Hilpold
von der Initiative Baumgart und Koordinator des Biodiversitätsmonitorings bei Eurac Research Schließlich sind sie ein Wohlfühlort der zum Verweilen einlädt und versorgen uns nicht zuletzt mit hochwertigen Lebensmitteln.

Waren die Streuobstwiesen einst Markenzeichen einer jeden Hofstelle unserer Täler, sucht man sie heute oft vergebens. Verbliebene „Anger“ oder „Pangerter“, wie sie hierzulande traditionell genannt werden, müssen intensiveren Kulturformen oder Siedlungen weichen. Um diesem Trend entgegenzuwirken und zu verhindern, dass Streuobstwiesen weiter zurückgedrängt werden, haben acht Institutionen – bestehend aus Eurac Research, Roter Hahn, Bioland, Sortengarten, Heimatpflegeverband, Obstbaumuseum, Amt für Natur und Dachverband für Natur- und Umweltschutz – 2021 die Initiative Baumgart gegründet. Für das laufende Jahr stehen wieder einige Aktionen im Programm der Initiative, durch die sie den Wert von Streuobstwiesen hervorheben will. So findet heuer zum zweiten Mal die Streuobstwiesenmeisterschaft statt. Zu gewinnen gibt es tolle Preise und alle Teilnehmenden erhalten eine Beurteilung ihres Obstgartens durch eine Fachperson.

Worum geht’s?
Gesucht werden wertvolle Streuobstwiesen: Eine Gruppe von mindestens sechs verstreut stehenden Obstbäumen mit Untergrund der als Wiese oder Weide genutzt wird (evtl. auch mit Ackernutzung). Alle interessierten BesitzerInnen von Baumgärten in Südtirol können sich melden. Ziel der Meisterschaft ist es, die Bedeutung unserer Streuobstwiesen für den Menschen und die Artenvielfalt wieder ins Bewusstsein zu rücken. Eine Jury wird die gemeldeten Baumgärten dann nach verschiedenen Kriterien bewerten: Die Bewertung erfolgt nach Zustand der Anlange (z.B. Erhalt, ökologische Vielfalt, Ästhetik), ihrer Einbindung ins Landschaftsbild, und nach agronomischen und ökonomischen Kriterien.

Daneben gibt es heuer noch eine ganz besondere Kategorie: es werden die schönsten und wertvollsten Streuobstwiesen und Obstgärten auf öffentlichen Flächen gesucht. So können sich auch Gemeinden und weitere öffentliche Körperschaften (z.B. Schulen oder Museen) mit ihren Streuobstwiesen zur Meisterschaft anmelden und gesondert beurteilt werden. “Streuobstwiesen sind wertvolle Elemente unserer Kulturlandschaft und prägen das Landschaftsbild auf eine einmalige Art und Weise. Mit dieser neuen Kategorie möchten wir heuer auch Gemeinden für ihren wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser Kulturlandschaft auszeichnen,” erklärt Johannes Ortner, Vorstandsmitglied des Heimatpflegeverbands Südtirol und Mitglied der Initiative Baumgart.

Wann geht’s los?
Alle Interessierten können das Anmeldeformular bis zum 31. Mai an Philipp Bodner unter [email protected] oder +39 0471 055 731 senden.
Alle interessierten BesitzerInnen einer Streuobstwiese bzw. eines Baumgartens können teilnehmen. Die Streuobstwiese muss sich in Südtirol befinden und mindestens sechs verstreut stehende Obstbäume auf einer Wiese, Weide oder in Kombination mit einer Ackernutzung aufweisen. Anmeldeschluss: 31. Mai 2023
Bewertungskriterien: Die Bewertung erfolgt nach Zustand der Anlange (z.B. Erhalt, ökologische Vielfalt, Ästhetik), Einbindung ins Landschaftsbild, und nach agronomischen und ökonomischen Kriterien.
Den Gewinnern winken tolle Preise. Alle Teilnehmenden erhalten eine Einschätzung ihres„Pangerts“ durch eine Fachperson.